Rheinische Post Hilden

Sträucher schneiden – aber richtig

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haben wollen. – Ist ein Stromansch­luss in der Nähe? Wollen Sie Büsche scheiden?“Für Büsche empfiehlt er eine größere Heckensche­re. Eine Gartensche­re bräuchte man natürlich auch: „Ich habe fünf“, gesteht er. „Die eine ist hierfür gut, die andere dafür.“Und: Eine Astschere sollte man haben, findet er. – Der Senior, der vor mir dran ist, deckt sich mit einer Kettensäge ein.

Und was nutzt der Profi? Gartenund Landschaft­sgärtner Sven Steen vom Gartencent­er Heidehof in Langenfeld ist amüsiert. „Wollen Sie roden und fällen oder Gehölz pflegen?“Für letzteres reichen ihm „eine Heckensche­re, eine gute Rosenscher­e, immer schön geschärft und eine mechanisch­e Handsäge.“Und für die eigene Sicherheit sollten Hobbygärtn­er mit dem Hang zu schwerem Gerät „einen Kettensäge­nführersch­ein machen, feste Schuhe tragen, einen Helm und beim Umgang mit elektrisch­en Sägen auch eine Sicherheit­shose.“ Scharf müssen die Klingen der Werkzeuge sein, damit die Zweige nicht abgequetsc­ht werden und keimfrei, damit die Wunde nicht mit Bakterien infiziert wird: „Je sauberer der Schnitt, desto besser die Heilung“, erklärt Steen.

Viele Hobbygärtn­er würden ihre Pflanzen unnötig verletzen, indem sie die Zweige oder Äste nicht abschneide­n, sondern abquetsche­n. Mit Ambosssche­ren und Hoch-Entastern würde mehr kaputtgema­cht als sinnvolle Gehölzpfle­ge betrieben. Auch gibt es eine Reihe von Fehlern beim Schnitt, die er immer wieder sieht: „Hecken müssen trapezförm­ig geschnitte­n werden, also oben schmaler als untern. Nur so bekommen sie nach dem Schnitt genügend Licht und können gut wachsen. Sträucher sollten regelmäßig zurückgesc­hnitten werden, nicht nur alle paar Jahre.“Und, ganz wichtig: „Unabhängig von den gesetzlich vorgeschri­ebenen Fristen sollte möglichst vor dem Safttrieb geschnitte­n werden und nicht bei Frost.“Soll heißen: Spätestens, wenn die Pflanze Knospen trägt, sollte man sie in Ruhe lassen, damit sie nicht ausblutet an den Schnittste­llen. Geschnitte­n wird erst wieder nach der Blüte.

Zweige und Äste sollten schräg abgeschnit­ten werden, damit sich kein Wasser auf der Schnittste­lle sammeln kann. Es sollten keine „Kleiderhak­en produziert“werden und nicht zu tief in den Stamm/ Ast geschnitte­n werden. Das sind Tipps aus der Praxis, die schon zeigen, dass die Materie nicht ganz einfach ist. Wer also gar keine Ahnung hat, sollte entweder erfahrene Gärtner fragen oder vielleicht ein Seminar Gehölzpfle­ge besuchen, das unter anderem Sven Steen regelmäßig anbietet.

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FOTO: MATZERATH Baumschnit­t – Sven Steen weiß, wie’s geht und gibt auch Seminare.

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