Bayer Leverkusen ist in der Liga das Team der Stunde
LEVERKUSEN Was vor rund zwei Monaten noch als gewagte Utopie erschien, ist nach dem 21. Spieltag Realität: Bayer Leverkusen steht zum ersten Mal in dieser Saison auf Platz sechs und damit auf einem Europapokalplatz. Der Rückstand auf die Champions-League-Ränge beträgt nach fünf Siegen in sechs Liga-Spielen nur noch fünf Punkte. Damit ist die Werkself das Team der Stunde – und hat nach dem 5:1 in Mainz Lust auf mehr. „Wenn wir weiterhin so gut spielen, ist alles möglich“, sagte Leverkusens Mittelfeldspieler Kai Havertz.
Der 19-Jährige war am Freitagabend gemeinsam mit Julian Brandt, der seinen ersten Bundesliga-Doppelpack erzielte, einer der herausragenden Offensivkräfte auf dem Rasen und steuerte selbst einen Treffer zum Kantersieg bei. „Klar liegt noch viel Arbeit vor uns“, betonte der zweifache deutsche Nationalspieler, fügte aber hinzu: „Dass es so schnell so gut läuft, hätten wir nicht gedacht.“Damit spricht er wohl vor allem die Anpassung der Leverkusener an die Vorstellungen von Trainer Peter Bosz an.
Der Niederländer hat die im Nirvana der Tabelle feststeckende Mannschaft im Winter von Heiko Herrlich übernommen und ein risikofreudigeres sowie offensiveres System implementiert, das auf die spielstarken und schnellen Angreifer von Bayer 04 bisweilen maßgeschneidert wirkt. Obwohl das Pflichtspieldebüt gegen Mönchengladbach 0:1 verloren ging, führt die Werkself die Rückrundentabelle inzwischen vor dem FC Bayern München an. „Wir haben jetzt drei Mal in der Liga hintereinander gewonnen. Das war sehr wichtig, jetzt sind wir wieder dabei“, sagte Coach Bosz.
Auch Angreifer Kevin Volland, der beide Brandt-Tore in Mainz mustergültig vorbereitete, sieht die Werkself klar im Aufschwung. „Wir stehen zurecht da, wo wir jetzt sind“, erklärte der 26-Jährige. „Aber wir müssen weitermachen. Mit Krasnodar und Düsseldorf haben wir wichtige Spiele vor uns.“Am Donnerstag ist Bayer 04 zunächst in Russland in der Europa League gefordert, ehe am Sonntag Fortuna in der BayArena gastiert.