Das schnelle Wählen der 112 beschleunigt die Rettungskette
KREIS METTMANN (RP) Der 11.2. ist der europäische Tag des Notrufes. „Das Wählen der 112 ist ein wichtiger Schritt in der Rettungskette. Nur so wird gewährleistet, dass die Erste Hilfe des Laien schnell von der professionellen Hilfe des Rettungsdienstes ergänzt wird“, erklärt Maren von Niebelschütz, Rettungsassistentin und Teamleiterin des Rettungsdienstes der Johanniter im Kreisverband Mettmann.
Sind Menschen schwer verletzt oder erkrankt, ist eine medizinische Versorgung notwendig. Besonders bei einer Bewusstlosigkeit oder einem Atemstillstand kommt es darauf an, frühzeitig den Rettungsdienst zu rufen, um eine schnelle notfallmedizinische Versorgung zu gewährleisten. .
Ein Ersthelfer verschafft sich einen Überblick über die Situation und versucht, die Lage einzuschätzen. Dabei unbedingt beachten: Eigenschutz ist immer das oberste Gebot. Danach sollte die 112 gewählt und die Rettungskräfte informiert werden. Bewusstsein und Atmung der Verletzten müssen kontrolliert werden. Es gilt zu prüfen, ob weitere Verletzungen vorliegen. Anschließend beginnen die Erste-Hilfe-Maßnahmen.
Bei Bewusstlosigkeit, Herz-Kreislauf-Stillstand, Problemen in der Brust wie schwerer Atemnot oder Herzinfarkt muss in jedem Fall Hilfe über die 112 herbeigerufen werden. Das gilt aber auch bei Verletzungen, die über eine Bagatelle hinausgeht. Alles, was lebensbedrohlich ist oder werden kann, erfordert eine schnelle notfallmedizinische Behandlung. Von Niebelschütz weist darauf hin: „Je besser die Rettungskette funktioniert, desto höher sind die Heilungschancen des Patienten.“Durch den Notruf wird der Rettungsdienst alarmiert. Die Rettungsleitstelle benötigt dazu folgende Angaben vom Anrufer: Wo ist es passiert?, Was ist passiert?, Wie viele Verletzte/ Erkrankte gibt es? Welche Verletzungen konnten Sie entdecken?
Von Niebelschütz rät: „Auch wenn das Unfallopfer auf den ersten Blick Unterstützung ablehnt, bleiben Sie am Unfallort, reden Sie mit dem Verletzten und warten Sie ein paar Minuten ab. Das professionelle Rettungsdienstpersonal transportiert den Patienten, wenn notwendig, gleich in ein Krankenhaus.“Um im Ernstfall schnell handeln und richtig helfen zu können, rät sie, die eigenen Erste-Hilfe-Kenntnisse regelmäßig aufzufrischen.
Im Jahr 2017 wurden 431.000 Menschen bei den Johannitern in Erster Hilfe geschult, davon mehr als 12.000 Kinder und Jugendliche in Schulen. Andere Hilfsorganisationen wie das Deutsche Rote Kreuz oder die Malteser haben ähnliche Zahlen aufzuweisen. Tausende Eltern wurden in Erste-Hilfeam-Kind-Kursen trainiert, um in Kindernotfällen schnell reagieren zu können.