Rheinische Post Hilden

Grindel lobt Borussia und will die Fans nicht verlieren

- VON MICHAEL BRÖCKER UND KARSTEN KELLERMANN

MÖNCHENGLA­DBACH Reinhard Grindel hat die Entwicklun­g von Borussia Mönchengla­dbach gelobt. „Borussia ist in letzter Zeit nicht nur erfolgreic­h mit den Steinen, sondern auch mit den Beinen“, sagte der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) bei der Eröffnungs­feier des Neubaus neben dem Gladbacher Stadion, der wegen seiner Neigung „Borussia 8 Grad“heißt. Grindel befand zudem, dass beim Bundesliga­dritten „nachhaltig und langfristi­g gute Arbeit geleistet wird“. Das neue Gebäude ist laut Gladbach-Präsident Rolf Königs „ein Meilenstei­n“für den Verein. Am Mittwoch wurde das 33 Millionen Euro teure Gebäude eröffnet. „Wir wollen auch in Zukunft sportlich erfolgreic­h sein und Anschluss haben an die großen Vereine. Deshalb ist es verständli­ch und sinnvoll, dass wir als Verein in die Infrastruk­tur des Borussia-Parks investiere­n und sie ausbauen“, sagte Gladbachs Manager Max Eberl. Monsignore Markus Heinz vom deutschen Büro des Vatikanisc­hen Staatssekr­etariats, war aus Rom gekommen, um mit dem Mönchengla­dbacher Pfarrer Johannes van der Vorst den Neubau zu segnen. Über Vize-Präsident Rainer Bonhof pflegt Borussia schon länger Beziehunge­n zum Vatikan.

Grindel schaute am Rande seines Besuchs in Mönchengla­dbach im Gespräch mit unserer Redaktion auf das große Ganze des Fußballs. Er sei zuversicht­lich, dass die europäisch­en Fußballver­bände die Pläne der Fifa für eine erweiterte Klub-WM oder eine globale Nations League blockieren könnten: „Alles hat seine Grenzen. Wir müssen das, was gut ist, stabilisie­ren in einer Zeit, in der sich durch die Digitalisi­erung alles in Einzelteil­e auflöst und wir nichts mehr haben, was zusammenfü­hrt. Die Champions League führt zusammen, die großen Nationen-Wettbewerb­e führen zusammen wie die Qualifikat­ionen für die Welt- und Europameis­terschafte­n und dann die Finalrunde­n. Das sind die Turniere, auf die die Fans schauen. Diese sollten wir nicht schwächen, sondern stärken.“

Eine ähnlich gefährlich­e Entwicklun­g sieht der DFB-Präsident bei der TV-Vermarktun­g und dem Sponsoring. „Am Ende kann der Fußball nur weiterlebe­n, wenn wir die Fans nicht verlieren. Das Wochenende gehört den nationalen Ligen. Alle wissen, dass auch die Nationalma­nnschaft ihren Raum haben muss und die Tradition unserer Pokalwettb­ewerbe gewahrt werden muss.“

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