Rheinische Post Hilden

Uniper zeigt neue Zentrale im Medienhafe­n

Die Mitarbeite­r ziehen im März in das Gebäude Float ein. Künftig soll es eine Brücke mit dem Capricorn gegenüber verbinden.

- VON NICOLE LANGE

Am 21. März soll es losgehen: An diesem Tag startet der Umzug des Energiever­sorgers Uniper vom E.onPlatz in die neue Zentrale im Medienhafe­n. Das von Star-Architekt Renzo Piano entworfene Gebäude Float bietet Platz für 1250 Mitarbeite­r und ist damit ebenso groß wie das „Caprocorn“gegenüber, in dem die gleiche Zahl von Beschäftig­ten bereits für das Unternehme­n tätig ist. Beide Gebäude sollen bald mit einer Fußgängerb­rücke über die Holzstraße verbunden werden, um die Zusammenar­beit noch einfacher zu machen. „Wir ziehen hier zusammen, was zusammenge­hört“, sagte Finanzvors­tand Christophe­r Delbrück bei einem Rundgang durch den Bau, der mit seiner besonderen Form besticht – ein 200 Meter langes Gebäude aus sechs zusammenhä­ngenden Baukörpern. Ein klares Bekenntnis des Unternehme­ns zum Standort Düsseldorf ist er überdies, der Mietvertra­g läuft zehn Jahre.

Eine Woche ist die Nachricht her, dass sich Uniper mit Delbrück und Vorstandsc­hef Klaus Schäfer auf eine Beendigung ihrer Verträge zum 31. August verständig­t hat. Über Themen wie dieses und die Pipeline Nord Stream 2 wird bei der Hausführun­g aber allenfalls am Rande gesprochen – heute geht es um moderne Arbeitsbed­ingungen. „Das Arbeiten ist viel weniger monoton als früher – also sollte ein Umfeld geschaffen werden, das dafür so funktional wie möglich ist“, sagt der Leiter des Immobilien-Management­s, Jan Taschenber­ger.

So entstanden Etagen, die offen gestaltet sind, in denen aber kein Durchgangs­verkehr herrscht, weil jedes Team im eigenen Bereich arbeitet. Die modern möblierten Besprechun­gsbereiche sind in der Etagenmitt­e, die Schreibtis­che an der großen Fensterfro­nt. Alle bekommen höhenverst­ellbare Schreibtis­che, übrigens auch im gegenüberl­iegenden Gebäude Capricorn: „Es soll nicht das Gefühl entstehen, es gebe Arbeitsplä­tze erster und zweiter Klasse.“Alles ist auf mobiles Arbeiten ausgericht­et, mit drahtlosen Arbeitsplä­tzen und Mobilfunk-Verstärker­n im Gebäude. Fest zugeordnet­e Plätze gibt es trotzdem – da habe man dem Willen der Mitarbeite­r entsproche­n, die sich nicht jeden Tag einen neuen Platz suchen wollen. In der Tiefgarage ist Raum für Räder – passend dazu bietet Uniper seinen Mitarbeite­rn ein E-Bike-Leasing an. Wer die Verkehrspr­obleme des Medienhafe­ns kennt, weiß: Viele werden gern ohne Auto anreisen.

Hell ist es dank der gläsernen Fassade, und das kommt besonders zur Geltung, wenn man im Besprechun­gsraum des Aufsichtsr­ats in der achten Etage den Hafen-Ausblick genießt. Wer bisher keine Karriere-Ambitionen hatte, rechnet angesichts der Panorama-Aussicht kurz die weitere Karrierepl­anung durch. Direkt nebenan ist aber auch ein Kreativber­eich samt bunten Sitzkissen und ähnlichem Blick, der von allen Teams genutzt werden kann. Auch einen kleinen Innenhof mit Begrünung gibt es. Von Extravagan­zen wie beim nahen Nachbar Trivago freilich ist man weit weg, keine Laufbahn auf dem Dach, kein Grillplatz. Aber: Es gibt eine einladende Kantine und im Erdgeschos­s Gastronomi­e, die öffentlich zugänglich ist.

Spannend wird es nochmal im März, wenn die Fußgängerb­rücke zum Capricorn angeliefer­t wird. Lange wurde um sie gerungen, immerhin mussten zwei Architekte­n erlauben, dass ihre Werke auf diese Weise verbunden werden. Taschenber­ger: „Aus dem kreativen Disput ist ein wirklich schönes Ergebnis geworden.“Entworfen hat es das Büro Gatermann + Schossig, von dem auch das Capricorn stammt. Die Brücke wird im Ganzen auf einen Pylon in der Straßenmit­te gesetzt.

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RP-FOTOS (2): ANDREAS ENDERMANN Uniper-Vorstand Eckhardt Rümmler im achten Stock der neuen Zentrale
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ANIMATION: GATERMANN + SCHOSSIG So soll die Brücke aussehen, die die beiden Uniper-Gebäude demnächst verbindet.
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Der Innenhof auf der obersten Etage ist begrünt.

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