Benrath bekommt eine neue Eishalle
Die Düsseldorfer Politik hat einen Eishallenneubau an der Kappeler Straße ab. Es soll ein Mietmodell geben. Der nahtlose Betrieb wird am alten Standort an der Paulsmühlenstraße gesichert, bis der Neubau fertiggestellt ist.
BENRATH Nach einigem Hickhack hat der Düsseldorfer Stadtrat den Bau einer neuen Eissporthalle in Benrath beschlossen. Das Gebäude an der Pauslmühle, das auch für viele Hildener die am nächsten gelegene Möglichkeit war, Schlittschuh laufen zu gehen, wird aufgegeben. Der nahtlose Betrieb wird am alten Standort gesichert, bis der Neubau fertiggestellt ist.
Düsseldorfs Sportdezernent Burkhard Hintzsche geht davon aus, dass, vorausgesetzt der Spatenstich ist wie geplant im September dieses Jahres, die neue Eishalle an der Kappeler Straße im Winter Ende 2020 in den Betrieb genommen werden kann. So schnell könnte es gehen, weil die Stadttochter Industrieterrains Düsseldorf-Reisholz (IDR), der das Gelände an der Kappeler Straße gehört, Bauherrin ist. Und nicht nur das, sie soll sogar für die nächsten 30 Jahre Eigentümerin bleiben. Dann besteht eine Kaufoption für die Stadt. Die IDR hat bereits ein Architekturbüro beauftragt, das schon einen Eishallen-Neubau entworfen hat.
Das von der Sportverwaltung in Anlehnung an die bestehende Halle erarbeitete Raum- und Funktionsprogramm soll in der Planung der neuen Halle funktionell aufgehen. Orientiert an der Auslastung in der Paulsmühle ist eine Zuschauerkapazität für bis zu 199 Personen vorgesehen. Bei einem höheren Bedarf könnten mobile Tribünen aufgebaut werden. Betrieben werden soll die Einrichtung wieder durch eine Stiftung, entweder in einer Fortführung der Sparkassen-Stiftung oder einer neuen Stiftung, die die Stadt gründet.
Dem Vernehmen nach wird für den Betrieb der neuen Halle eine neue Stiftung gegründet. Die Stadtsparkasse kann damit ihre Stiftung für die Eishalle auslaufen lassen, diese hatte bereits 2015 ihr Kapital aufgebraucht. Bis es ein neues Stiftungskuratorium gibt, sollen Vertreter aus Politik und Verwaltung die Entwicklung des Projekts begleiten. Die Stadt wird aber auch mit der Stadtsparkasse über eine weitere finanzielle Unterstützung verhandeln und die neue Stiftung bei der Gewinnung von Drittmitteln und weiteren Stiftern unterstützen.
Der Mietvertrag zwischen Stiftung und IDR läuft über 30 Jahre mit Mietkosten in Höhe von 19,2 Millionen Euro. Für den Verkauf des Grundstücks an der Paulsmühlenstraße soll die Stadt mit der Stiftung Kriterien vereinbaren, die sich an der Vergabe städtischer Liegenschaften orientieren, dabei wird eine Erbpacht bevorzugt.
Über die geplanten 30 Jahre Laufzeit würden 19,2 Millionen Euro Miete an die IDR zu zahlen sein. Als Stiftungsvermögen soll der Verkaufserlös des Areals an der Paulsmühle einfließen. Wie hoch der sein wird, ist laut Stadt abhängig von der zukünftigen Grundstücksnutzung und den Freimachungskosten. Zu berücksichtigen sei dabei auch ein bestehendes Vorkaufsrecht des Alteigentümers. Das könnte nach unseren Informationen die Firma BEA sein.
Für die Vermarktung des Grundstückes sind sowohl ein Kuratoriumsbeschluss der Stiftung sowie die Zustimmung der Bezirksregierung erforderlich. Doch trotzdem wird die Stiftung die Miete nicht komplett aus eigenen Mitteln zahlen können. Hinzu kommen jährliche Aufwendungen in Höhe von rund 250.000 Euro. Die Akquise von Drittmitteln und eine Ertragssteigerung werden angestrebt. Der Rest kommt aus dem Topf der Landeshauptstadt.
Noch offen ist derzeit die Frage, wer die Eishalle betreibt. Die Verwaltung zählt drei Möglichkeiten auf: die Stiftung (egal ob alt oder neu), das Sportamt oder auch ein Dritter. Führt die Stiftung den Betrieb weiter, könnte das Personal übergangslos weiterbeschäftigt werden. Die Mitarbeiter von Eishallenleiter Manfred Otto haben alle nur einen Vertrag bis zum Sommer. Sie wissen derzeit nicht, wie es weitergeht.