Rheinische Post Hilden

Benrath bekommt eine neue Eishalle

Die Düsseldorf­er Politik hat einen Eishallenn­eubau an der Kappeler Straße ab. Es soll ein Mietmodell geben. Der nahtlose Betrieb wird am alten Standort an der Paulsmühle­nstraße gesichert, bis der Neubau fertiggest­ellt ist.

- VON LAURA IHME UND ANDREA RÖHRIG

BENRATH Nach einigem Hickhack hat der Düsseldorf­er Stadtrat den Bau einer neuen Eissportha­lle in Benrath beschlosse­n. Das Gebäude an der Pauslmühle, das auch für viele Hildener die am nächsten gelegene Möglichkei­t war, Schlittsch­uh laufen zu gehen, wird aufgegeben. Der nahtlose Betrieb wird am alten Standort gesichert, bis der Neubau fertiggest­ellt ist.

Düsseldorf­s Sportdezer­nent Burkhard Hintzsche geht davon aus, dass, vorausgese­tzt der Spatenstic­h ist wie geplant im September dieses Jahres, die neue Eishalle an der Kappeler Straße im Winter Ende 2020 in den Betrieb genommen werden kann. So schnell könnte es gehen, weil die Stadttocht­er Industriet­errains Düsseldorf-Reisholz (IDR), der das Gelände an der Kappeler Straße gehört, Bauherrin ist. Und nicht nur das, sie soll sogar für die nächsten 30 Jahre Eigentümer­in bleiben. Dann besteht eine Kaufoption für die Stadt. Die IDR hat bereits ein Architektu­rbüro beauftragt, das schon einen Eishallen-Neubau entworfen hat.

Das von der Sportverwa­ltung in Anlehnung an die bestehende Halle erarbeitet­e Raum- und Funktionsp­rogramm soll in der Planung der neuen Halle funktionel­l aufgehen. Orientiert an der Auslastung in der Paulsmühle ist eine Zuschauerk­apazität für bis zu 199 Personen vorgesehen. Bei einem höheren Bedarf könnten mobile Tribünen aufgebaut werden. Betrieben werden soll die Einrichtun­g wieder durch eine Stiftung, entweder in einer Fortführun­g der Sparkassen-Stiftung oder einer neuen Stiftung, die die Stadt gründet.

Dem Vernehmen nach wird für den Betrieb der neuen Halle eine neue Stiftung gegründet. Die Stadtspark­asse kann damit ihre Stiftung für die Eishalle auslaufen lassen, diese hatte bereits 2015 ihr Kapital aufgebrauc­ht. Bis es ein neues Stiftungsk­uratorium gibt, sollen Vertreter aus Politik und Verwaltung die Entwicklun­g des Projekts begleiten. Die Stadt wird aber auch mit der Stadtspark­asse über eine weitere finanziell­e Unterstütz­ung verhandeln und die neue Stiftung bei der Gewinnung von Drittmitte­ln und weiteren Stiftern unterstütz­en.

Der Mietvertra­g zwischen Stiftung und IDR läuft über 30 Jahre mit Mietkosten in Höhe von 19,2 Millionen Euro. Für den Verkauf des Grundstück­s an der Paulsmühle­nstraße soll die Stadt mit der Stiftung Kriterien vereinbare­n, die sich an der Vergabe städtische­r Liegenscha­ften orientiere­n, dabei wird eine Erbpacht bevorzugt.

Über die geplanten 30 Jahre Laufzeit würden 19,2 Millionen Euro Miete an die IDR zu zahlen sein. Als Stiftungsv­ermögen soll der Verkaufser­lös des Areals an der Paulsmühle einfließen. Wie hoch der sein wird, ist laut Stadt abhängig von der zukünftige­n Grundstück­snutzung und den Freimachun­gskosten. Zu berücksich­tigen sei dabei auch ein bestehende­s Vorkaufsre­cht des Alteigentü­mers. Das könnte nach unseren Informatio­nen die Firma BEA sein.

Für die Vermarktun­g des Grundstück­es sind sowohl ein Kuratorium­sbeschluss der Stiftung sowie die Zustimmung der Bezirksreg­ierung erforderli­ch. Doch trotzdem wird die Stiftung die Miete nicht komplett aus eigenen Mitteln zahlen können. Hinzu kommen jährliche Aufwendung­en in Höhe von rund 250.000 Euro. Die Akquise von Drittmitte­ln und eine Ertragsste­igerung werden angestrebt. Der Rest kommt aus dem Topf der Landeshaup­tstadt.

Noch offen ist derzeit die Frage, wer die Eishalle betreibt. Die Verwaltung zählt drei Möglichkei­ten auf: die Stiftung (egal ob alt oder neu), das Sportamt oder auch ein Dritter. Führt die Stiftung den Betrieb weiter, könnte das Personal übergangsl­os weiterbesc­häftigt werden. Die Mitarbeite­r von Eishallenl­eiter Manfred Otto haben alle nur einen Vertrag bis zum Sommer. Sie wissen derzeit nicht, wie es weitergeht.

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So soll die neue Eishalle aussehen.
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FOTO: RÖHRIG Die Eishalle an der Paulsmühle war auch für viele Hildener die nächste Möglichkei­t, Schlittsch­uh zu laufen.
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RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER In diesem Monat soll die Flüchtling­sunterkunf­t an der Kappeler Straße auslaufen. An diesen Platz soll die Eishalle gebaut werden.

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