Rheinische Post Hilden

„Die Hoffeldstr­aße hat schon etwas Besonderes“

Der Coach des VfB 03 Hilden baut weiter auf die Heimstärke des Fußball-Oberligist­en – die soll jetzt auch der TSV Meerbusch spüren.

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HILDEN Mit der Partie gegen den TSV Meerbusch nehmen die Fußballer des VfB 03 an diesem Sonntag (16 Uhr, Hoffeldstr­aße) die Meistersch­aftsrunde wieder auf. Trainer Marc Bach spricht über die Arbeit in der Winterpaus­e, die Hinrunde in der Oberliga und die Perspektiv­en der Hildener Mannschaft in den nächsten Monaten.

Sind Sie nach sechs Wochen Vorbereitu­ng zufrieden mit dem Fitnesszus­tand Ihrer Mannschaft?

Ich bin sehr zufrieden, auch wenn die eine oder andere Einheit wegen des Schnees ausfallen musste. Wir haben aber sehr gut gearbeitet und das Ganze durch diverse Laufeinhei­ten oder Einheiten im Studio Opgenoorth auffangen können.

Marc Bach

Wie sieht es spielerisc­h aus?

Bach In den Testspiele­n gegen die Regionalli­gisten Wiedenbrüc­k und Köln, die beide im Abstiegska­mpf stehen, haben wir gezeigt, dass wir nicht so weit weg sind. Natürlich sind solche Mannschaft­en in einem ganz anderen körperlich­en Zustand, da sie fünf bis sechs Mal die Woche trainieren. Zum Abschluss haben wir den Mittelrhei­n-Oberligist­en Bergisch-Gladbach geschlagen. Wir können mit den Testspiele­n absolut zufrieden sein.

Wie ist die personelle Lage?

Bach Es sieht sehr gut aus. Gianluca de Meo fiel kurzzeitig wegen einer leichten Zerrung aus, ist aber inzwischen wieder ins Training eingestieg­en. Fabio di Gaetano trainiert seit zwei Wochen ohne Probleme mit. Bei Robin Müller hat im letzten Testspiel der Oberschenk­el zugemacht, er wird jetzt vom Physio aufgebaut. Es sieht tatsächlic­h so aus, dass am Wochenende alle 26 Spieler des Kaders zur Verfügung stehen und wir die eine oder andere Härtefalle­ntscheidun­g treffen müssen.

Welche Rolle spielt Neuzugang Len Heinson?

Bach Er hat die Qualität im Defensivbe­reich deutlich angehoben. Im Aufstiegsj­ahr des Wuppertale­r SV und danach in Bocholt zählte er zu den Stammkräft­en. Für die Regionalli­ga hat es jetzt nicht gereicht, weil der WSV-Trainer nicht auf ihn gesetzt hat. Für uns ist er durch seine Flexibilit­ät eine absolute Verstärkun­g. Er kann in der Abwehr innen oder links oder als Sechser spielen. Len ist mit 1,89 Meter relativ groß, hat ein sehr sauberes Passspiel und auch einen guten linken Fuß, was den Spielaufba­u deutlich leichter macht als wenn zwei Rechtsfüße­r in der Innenverte­idigung stehen. Es ist besonders schön für den VfB, dass der Verein ihn für zweieinhal­b Jahre binden konnte. Der Großteil des Kaders hat länger laufende Verträge, deshalb wird der Umbruch im Sommer deutlich geringer sein als im vergangene­n Jahr.

Sie blicken also schon weiter nach vorne?

Bach Wir wollen uns weiterentw­ickeln. In der Liga können wir mithalten, das waren schon sehr gute Ergebnisse gegen Velbert, Schonnebec­k, Homberg oder Baumberg. Wir wissen aber auch, was wir uns noch erarbeiten müssen. So etwas wie im Heimspiel gegen die TuRU, das wir mit 1:3 verlieren, darf nicht passieren. Wir müssen mehr Konstanz reinbringe­n.

Wie kompensier­en Sie den Verlust von Florian Grün?

Bach Florian als Typ eins zu eins zu ersetzen, ist schwer. Mit seiner Erfahrung war er in der Hinrunde sehr wertvoll für uns, er kommt in der Mannschaft an. Deshalb ist es gut, dass er uns im Trainertea­m erhalten bleibt und weiter nah an der Mannschaft ist. Sportlich können wir das durch Len Heinson kompensier­en.

Erst seit dem achten Spieltag steht der VfB auf einem Nichtabsti­egsplatz. Zwei Partien der Rückrunde sind absolviert. Wie wollen Sie die nächsten fünf Begegnunge­n gestalten?

Bach Wir wussten, dass es ein holpriger Start wird. Bis zum Sieg in Schonnebec­k hat sich das bemerkbar gemacht. In den Spielen gegen Kleve und die SSVg Velbert haben wir schon zwei Punkte mehr als in der Hinrunde geholt. Gerade gegen den TSV Meerbusch, der jetzt kommt, haben wir etwas gutzumache­n. Das war eine ganz schlechte Leistung, deswegen gehen wir jetzt mit Ehrgeiz an die Aufgabe heran. Auch gegen Monheim haben wir danach verloren. Wir wollen auf jeden Fall einen besseren Start hinlegen, mindestens einen Sieg holen – vier Punkte wären mir am allerliebs­ten. Über Karneval haben wir spielfrei und dann geht es mit der Partie gegen Schonnebec­k richtig los.

Erst am letzten Spieltag der Hinrunde kletterte der VfB 03 auf Rang zwölf. Wie sehen Sie die Chance, dass es in der Rückrunde früher mit einer Platzierun­g im sicheren Mittelfeld klappt?

Bach Sicher ist man in dieser Liga nicht wirklich. Selbst Monheim ist als Tabellensi­ebter noch nicht so weit entfernt. Der Platz ist für uns erst einmal sekundär. Wir wollen so viele Punkte wie möglich sammeln. In der Liga gibt es sechs Teams, die nichts mit dem Abstieg zu tun bekommen, alle anderen brauchen deutlich mehr Punkte. Ich glaube nicht, dass in dieser Saison 40 Punkte für den Klassenerh­alt ausreichen – 43 oder 44 müssen es schon sein.

Bislang lebt die Mannschaft von ihrer Heimstärke. Was kann sie noch verbessern?

Bach Wir haben gezeigt, dass wir auswärts auch bei Spitzentea­ms wie Schonnebec­k, Bocholt oder Homberg punkten können. Diese Mannschaft kann gegen jeden gewinnen und gegen jeden verlieren. Sie muss permanent am Limit spielen und ihre Leistung abrufen. Wenn die Jungs glauben, ein paar Prozentpun­kte liegen lassen zu können, bekommen wir gegen jeden Gegner Probleme.

Die Heimstärke ist also gar nicht so entscheide­nd?

Bach Die Hoffeldstr­aße hat schon etwas Besonderes. Dieser kleine, enge Platz – das macht schon Spaß. Das 3:3 gegen die SSVg Velbert war ein richtig geiles Spiel. Wir können es aber auch auswärts. Jetzt müssen wir eine gesunde Mischung daraus machen, denn wir wollen kontinuier­lich punkten.

Welchen Trumpf hat die Mannschaft im Kampf um den Klassenerh­alt?

Bach Die mannschaft­liche Geschlosse­nheit. Die Stimmung ist fantastisc­h und beim VfB schon fast normal. Der Zusammenha­lt im Verein macht viel Spaß. Das Team ist in einem entwicklun­gsfähigen Alter. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir uns verbessern und noch mehr Punkte holen.

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RP-FOTO: ARCHIV/KÖHLEN Marc Bach sieht noch viel Arbeit vor der Mannschaft des VfB 03 liegen. Der Trainer hofft, dass sein Team am Sonntag im Spiel gegen den TSV Meerbusch Wiedergutm­achung leisten kann.
 ?? RP-FOTO: ARCHIV/MATZERATH ?? Florian Grün spielt nicht mehr, sondern unterstütz­t den VfB 03 jetzt als Co-Trainer.
RP-FOTO: ARCHIV/MATZERATH Florian Grün spielt nicht mehr, sondern unterstütz­t den VfB 03 jetzt als Co-Trainer.
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RP-FOTO: ARCHIV/KÖHLEN Der Zusammenha­lt stimmt: Pascal Weber (r.) und Kapitän Stefan Schaumburg.

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