Rheinische Post Hilden

Bundesländ­er wollen Aus für EU-Atommeiler wie Tihange

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BERLIN (dpa) Nordrhein-Westfalen fordert gemeinsam mit anderen Bundesländ­ern mehr Engagement der Bundesregi­erung gegen störanfäll­ige Atomkraftw­erke in Nachbarlän­dern nahe der deutschen Grenze. Der Bundesrat rief in seinem Beschluss vom Freitag außerdem den Bund dazu auf zu prüfen, wie Exporte von Brenneleme­nten aus Deutschlan­d an diese Anlagen gestoppt werden können. Auf EU-Ebene wünschen sich die Länder eine generelle Begrenzung der AKW-Laufzeiten und ein europaweit­es Nuklearsic­herheitssy­stem mit Kontroll- und Sanktionsm­öglichkeit­en. Die Initiative ging von Baden-Württember­g, Nordrhein-Westfalen, dem Saarland und Rheinland-Pfalz aus. Dem größten deutschen Bundesland geht es vor allem um die Abschaltun­g des störanfäll­igen belgischen Atomkraftw­erks Tihange.

Die Bundesregi­erung hatte zuvor bereits angekündig­t, dem Gesuch der Länder zumindest teilweise nachzukomm­en: Eine Anfrage an die EU-Kommission zu den Möglichkei­ten eines Exportstop­ps sei bereits in Vorbereitu­ng hatte Umwelt-Staatssekr­etär Jochen Flasbarth gesagt.

Einen Stopp der Exporte aus der Brenneleme­ntefabrik in Lingen im Emsland an Kernkraftw­erke nahe der deutschen Grenze fordern Kritiker schon lange. Das Umweltmini­sterium hatte argumentie­rt, das sei allerdings europarech­tlich nicht möglich.

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