Bodzek mahnt Fortuna zur Konzentration
Der Vizekapitän ist sehr zufrieden mit der bisherigen Saison, warnt aber: „Wir brauchen immer hundert Prozent.“
Adam Bodzek kann im Grunde nichts mehr erschüttern. Als einziger Fortuna-Profi neben Oliver Fink hat er schon den Abstieg aus der Bundesliga in der Saison 2012/13 mitgemacht – was allerdings dazu führt, dass er dieses zweifelhafte Erlebnis kein zweites Mal mitmachen möchte. Deshalb lässt der Vizekapitän, der in Abwesenheit von Oliver Fink beim 2:5 in Wolfsburg die Spielführerbinde trug, nicht einmal hinter vorgehaltener Hand zu, den Klassenerhalt bereits jetzt als erreicht abzuhaken.
Die Partie vom vergangenen Samstag sieht er als Warnzeichen im richtigen Moment. „Wir wussten zwar schon vorher, dass wir immer bei hundert Prozent sein müssen, aber dennoch war Wolfsburg noch mal ein gutes Beispiel dafür“, erklärt der 33-Jährige. „Wir müssen immer alles abrufen, um in dieser Liga zu bestehen, denn man sieht ja: Vermeintliche Kleinigkeiten werden sofort bestraft, und dann steht man mit leeren Händen da.“
Gerade in Wolfsburg hat ihn das richtig geärgert. „Ich habe selten erlebt, dass man innerhalb von fünf Minuten ein ganzes Spiel hergibt“, erinnert sich Bodzek. „Umso bitterer, weil in Wolfsburg viel mehr drin war. Vom Gefühl her hätten wir dort punkten können, das haben wir einfach selber weggeschmissen. Wir haben selbst eine gute Chance, die wir nicht nutzen, und kassieren im Gegenzug das vierte Gegentor. Wir waren zu fehlerhaft.“
Wichtig ist dem Mittelfeld-Abräumer da das Wörtchen „wir“, weil er von der betreffenden Kritik niemanden ausnehmen will. „Wir sollten
nicht auf einzelne Spieler gucken, wir haben als Mannschaftsverbund nach der Pause nicht mehr so gearbeitet wie in der ersten Hälfte, als es okay war“, analysiert der Routinier. „Deswegen war dieses 2:5 viel ärgerlicher als andere Niederlagen.“
Den positiven Gesamteindruck der bisherigen Saison lässt er sich dadurch jedoch nicht beeinträchtigen, er will auch keinen Vergleich zu 2013 ziehen, als Fortuna trotz einer noch stärkeren Hinrunde als diesmal noch abstieg. „Das war eine völlig andere Situation und eine völlig andere Mannschaft“, betont er. „Wir hatten ja schon ein paar Tiefschläge in dieser Saison und haben uns davon immer wieder gut erholt. Wir haben oft genug gezeigt, dass wir die nötige Qualität in der Mannschaft haben, nur müssen wir es eben auch auf den Platz bringen.“
Wolfsburg könne daher noch einmal ein Weckruf für alle gewesen sein, hofft Bodzek und bleibt optimistisch: „Ich glaube, es ist gut, dass jetzt die Länderspielpause kam, damit wir einmal richtig durchpusten können. Und dann nehmen wir noch einmal ordentlich Anlauf für die letzten acht Spiele.“