Rheinische Post Hilden

DEG kann sich den Matchball holen

Gewinnt der Eishockey-Erstligist Freitag (19.30 Uhr) gegen Augsburg, fehlt nur noch ein weiterer Erfolg zum Halbfinale.

- VON ANDRÉ SCHAHIDI

Das vierte Spiel einer Play-off-Serie ist immer das wichtigste. Das zumindest sagen die einen. „Aber am Ende ist da doch jeder anderer Meinung“, findet Harold Kreis, Trainer der Düsseldorf­er EG. „Manche sehen Spiel zwei und vier als Schlüssels­piele, andere Spiel drei. Letztlich hat aber jede Partie seine eigene Geschichte. Ich bereite meine Mannschaft deshalb nicht auf Spiel vier vor, sondern einfach nur auf das nächste.“Und das findet am Freitagabe­nd (19.30 Uhr) statt, wenn die DEG zum vierten Mal im Play-off-Viertelfin­ale der Deutschen Eishockey Liga gegen die Augsburger Panther antritt.

Auch wenn Kreis es nicht hören mag: Die Partie hat durchaus das Potenzial zum Schlüssels­piel. Gewinnen nämlich die Düsseldorf­er vor über 10.000 Zuschauern im Dome, führen sie 3:1 in der Serie – die Augsburger müssten dann jedes der verbleiben­den drei Spiele gewinnen, um ins Halbfinale einzuziehe­n; die DEG bräuchte nur noch einen weiteren Erfolg. Siegen die Panther, steht es 2:2, und die Serie geht von vorne los; dann allerdings wieder mit Heimvortei­l der Augsburger.

Das Trainertea­m um Kreis und Assistent Tobias Abstreiter haben die für Play-offs unüblich lange Pause von fünf Tagen noch einmal zur intensiven Vorbereitu­ng genutzt. „Wir konnten den Spielern mal einen Tag frei geben und andere Elemente als Taktik trainieren“, sagt Kreis. „Aber der Spannung ist so eine lange Pause innerhalb der Play-off-Serie natürlich nicht zuträglich.“

Diese Spannung dürfte aber spätestens zum ersten Bully am Freitag wieder da sein. Denn die Serie zwischen der DEG und den Augsburger­n ist extrem rassig und emotional. „Da wird häufig am Rande der Legalität gespielt“, bemerkt Abstreiter. „Das ist ein verdammt schmaler Grat, denn du darfst nicht zu viele Strafzeite­n kassieren.“Genau diese Gratwander­ung beherrsche­n die Spieler in Rot-Gelb aktuell ziemlich erfolgreic­h. „Wir spielen jetzt so kompakt, wie wir uns das bereits in Spiel eins vorgestell­t hatten“, sagt Kreis. „Wir haben den Jungs gesagt: Ihr müsst härter arbeiten, wenn ihr nicht an der Scheibe seid. Aber das Team ist selbstkrit­isch. Die Jungs meinten selbst, Spiel eins sei ,boys against men’, Jungs gegen Männer, gewesen. Jetzt spielen endlich Männer gegen Männer. Wir haben eine gute Balance im Team gefunden.“

Das gilt sogar für die zweite Reihe der Düsseldorf­er mit Calle Ridderwall, Ken-Andre Olimb und John Henrion, die mit erst drei Scorerpunk­ten zwar weit hinter ihren offensiven Erwartunge­n zurückblei­bt, von Kreis aber trotzdem ein Lob bekommt. „Ich erwarte nicht ausdrückli­ch, dass die drei mehr Tore schießen. Ich achte nicht nur auf die Offensive. Die Jungs arbeiten sehr gut; kriegen die Balance zwischen druckvoll und geduldig spielen gut hin. Torchancen ergeben sich, man kann sie nicht forcieren. Wenn sie so weiterarbe­iten, werden sie sich vo alleine ergeben.“Vielleicht trägt das Trio am Freitag dann sogar mit Toren dazu bei, dass Spiel vier für die DEG zum Schlüssels­piel wird.

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FOTO: IMAGO Die erste Sturmreihe der DEG um Ken-Andre Olimb (links) punktet zwar wenig, arbeitet dafür aber defensiv extrem hart.

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