Ein erfolgreicher Verein ruht auf vielen Schultern
Der Kanu-Club Hilden feierte den „Tag der Ehre“, eine Initiative des Landessportbundes NRW zur Förderung des Ehrenamts.
HILDEN Als Dank für ihren unermüdlichen Einsatz und Anerkennung ihrer unentgeltlichen Arbeit für den Verein lud der Kanu-Club Hilden im Rahmen der Initiative „Tag der Ehre“des Landessportbunds NRW all seine Ehrenamtlichen zu einem gemeinsamen Grillfest am Elbsee ein.
Die Stimmung am ersten Frühlingstag des Jahres ist rund um das Vereinsheim des Kanu-Clubs ausgelassen gut. Der Wind weht kühl am Rande des Sees, doch die Sonne lacht und so tun es auch die unzähligen Paddler, die sich zum Tag der Ehre für ein großes Grillfest am See eingefunden haben.
„Wir haben ja richtig Glück mit dem Wetter“, sagt Jugend- und Sportwart Christian Geheb im Vorbeigehen, grüßt links und rechts freudig in die Menge. In seiner Hand ein üppig gefüllter Teller mit sämtlichen Leckereien, die Vereinsmitglied Ralf Benert in seinem Dutch Oven zubereitet hat. Vereinsvorsitzende Jutta Eichhorn lässt den Blick über den mit zahlreichen Menschen gefüllten Platz schweifen und lächelt zufrieden – wie eine Mutter, die zu einer großen Familienfeier all ihre Lieben bei sich hat.
Das herzliche Ambiente, das hier eingeatmet wird, ist deutlich spürbar: „Die familiäre Atmosphäre ist auch das, was unseren Verein besonders ausmacht“, sagt der 68-jährige Georg Behne. Seit über 30 Jahren ist Behne Clubmitglied, war lange Zeit im Vorstand und kümmert sich heute immer noch mit um die Ausbildung der Jugendlichen und sitzt im Ältestenbeirat. „Sollte es mal Unstimmigkeiten zwischen Vereinsmitgliedern geben, wird der Ältestenrat eingeschaltet“, erklärt Rosemarie Rußwurm. Die 77-Jährige verkörpert die gute Seele des Vereins und ist seit 45 Jahren Schriftführerin des Kanu-Clubs Hilden. „Die Arbeit macht mir Spaß und ich fühle mich hier sehr wohl.“
Eichhorn muss schmunzeln, als sie die zahlreichen Vereinsposten aufführt, die über einen gewöhnlichen Vereinsvorstand ( Vorsitz, Kassierer und Schriftführer) deutlich hinausragen. „Uns wurde mal gesagt, dass wir mehr Posten haben als im Bundestag.“Aber vielleicht, bemerkt die Vorsitzende, ist das auch das Geheimnis eines so gut funktionierenden Vereins, in dem sich jeder gerne einbringt. „Die Arbeit wird auf viele Schultern verteilt.“Auch die Jugendabteilung, mit über 70 Mitgliedern und eigenen Sprechern, hat ein Mitbestimmungsrecht.
Eichhorn versprüht stolz, jedes Mal, wenn sie über ihre 344 Clubmitglieder spricht: „Wenn was gemacht werden muss, findet sich immer jemand, der mit anpackt“, äußert sie und zählt auf: die Pflege der Außenanlage und des Vereinsheims, die Betreuung der Abteilungen und Kursteilnehmer, die Organisation und Durchführung von Veranstaltungen.
Aufgaben und Verantwortung werden von nahezu allen Mitgliedern – Jung und Alt – gemeinsam getragen. Ein Bild der Vereinsidylle,
das sich vor allem im vergangenen Jahr zeigte, als der Kanu-Club seinen ersten Elbseeslalom mit 100 Teilnehmern aus ganz NRW ausrichtete. „Das war zwar kein olympischer Wettkampf, aber dennoch gab es einiges zu organisieren.“
In der breiten Öffentlichkeit ist der Klub hauptsächlich für seine Leistungssportler bekannt, „doch wir sind auch die andere Seite der Medaille“, betont Eichhorn und meint damit den Breitensport, der sich einerseits mit Schnupperkursen, Ferienprogrammen und Schulkooperationen um die Nachwuchsförderung kümmert, andererseits in der Wandergruppe Familien und Senioren einbindet. Regelmäßige Ausflüge zu Pfingsten oder Ostern, an die Nordsee oder nach Frankreich, gehören zu den beliebten Aktivitäten der Mitglieder.
„Ohne das Ehrenamt“, sagt Eichhorn, „und damit sind in unserem Verein alle Mitglieder eingebunden, würde es nicht gehen.“