Rheinische Post Hilden

Einblick in die Geschichte Schlesiens

Das Oberschles­ische Landesmuse­um in Ratingen zeigt Dauer- und Sonderauss­tellungen.

- VON MARITA JÜNGST

RATINGEN Die Aufgabe des Oberschles­ischen Landesmuse­ums in Ratingen-Hösel ist klar umrissen: Es soll das dingliche Kulturgut Oberschles­iens sammeln, bewahren, auswerten und ausstellen, um der gesamten Öffentlich­keit ein Bild von der Geschichte und Kultur der schlesisch­en Regionen – bis zum Ende des Zweiten Weltkriege­s zu Deutschlan­d gehörig - zu vermitteln und damit auch über das heutige Polen und Tschechien zu informiere­n. Hört sich sperrig an, ist es aber eigentlich nicht. Denn Sonderauss­tellungen sorgen für Lebendigke­it wie die über die Kindheit in Schlesien mit altem Spielzeug, den Schulallta­g und vielem mehr.

Warum hingehen?

Im Obergescho­ss des Hauses an der Bahnhofstr­aße hat die Dauerausst­ellung ihren Platz gefunden. Sie gewährt einen Überblick über die Kultur und Geschichte Oberschles­iens mit den drei Haupttheme­n „Oberschles­ien vor der Industrial­isierung”, „Oberschles­ien und die Industrie” sowie „Oberschles­ien in der Politik des 20. Jahrhunder­ts”. Gezeigt werden unter anderem kostbares Silber, Eisenkunst­guss, Textilien, Modelle, Orts- und Industriea­nsichten sowie Karten und historisch­e Dokumente. Vor kurzem erst hat das Museum aus dem Nachlass des verstorben­en Kardinal Meisners Porzellan und Bilder ersteigert, die gezeigt werden. Hinzu kommen die Sonderauss­tellungen wie derzeit „Schaukelpf­erd und Zinnsoldat­en. Kindheit und Jugend in Schlesien“(geht bis 19. Mai) und die Osterei-Ausstellun­g, die noch bis zum 28. April zu sehen ist.

Wen treffe ich im Museum?

Forscher, die sich für ihre Arbeiten in den Archiven des Museums einlesen, aber auch Menschen, die sich für die Region Schlesien interessie­ren. Hinzu kommen diejenigen, die sich die abwechslun­gsreichen Sonderauss­tellungen anschauen wollen und Kinder, die an den angebotene­n Workshops teilnehmen.

Was muss ich sonst noch wissen?

Das Oberschles­ische Landesmuse­um bietet regelmäßig Führungen durchs Haus an. Wer möchte, kann anschließe­nd auch Kaffee und Kuchen bekommen. Zudem gibt es zu den Sonderauss­tellungen ein entspreche­ndes Rahmenprog­ramm, beispielsw­eise Vorträge. Im Rahmen der Oster-Ausstellun­g können Interessie­rte kreativ werden. Am 6. April werden Ostereier verziert. Für die Kinder gibt es ein gesonderte­s Programm. Am Samstag, 30 März, von 14.30 bis 16.30 Uhr öffnet das Osterei-Laboratori­um, ein Aktionsnac­hmittag für Kinder von sechs bis zehn Jahren. In Schlesien gibt es besonders aufwendig verzierte Ostereier, die sich die Kinder in der Ausstellun­g anschauen. Anschließe­nd werden die Eier genau unter die Lupe genommen. Was trägt das Ei unter der Schale? Wie erkennt man, ob ein Ei roh oder gekocht ist? Und noch mehr spannende Fragen rund ums Ei gilt es zu beantworte­n. Anschließe­nd werden eigene Ostereier verziert, die die Kinder mit nach Hause nehmen können. Anmeldunge­n unter mitmachen@oslm.de oder unter Telefon 02102 9650.

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RP-ARCHIVFOTO­S: ABZ (3)/MUSEUM Ein Blick in die Dauerausst­ellung: Im Vordergrun­d ist das Modell einer Schrotholz­kirche zu sehen.
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Ein alter Eisenbahnw­aggon steht im Außengelän­de des Museums an der Bahnhofstr­aße.
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Elisabeth Gallus ist 90 Jahre alt und bestickt Ostereier kunstvoll per Hand.
 ??  ?? Das Porzellan stammt aus dem Nachlass von Kardinal Meisner.
Das Porzellan stammt aus dem Nachlass von Kardinal Meisner.

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