Rheinische Post Hilden

40 Prozent der Flüchtling­e scheitern am Deutschtes­t

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BERLIN (dpa) Fast die Hälfte aller Zuwanderer ist im vergangene­n Jahr beim Deutschtes­t am Ende der Integratio­nskurse gescheiter­t. Von den rund 202.000 Teilnehmer­n konnten 93.500 die Kurse nicht erfolgreic­h beenden, wie die „Neue Osnabrücke­r Zeitung“aus einer Antwort des Bundesinne­nministeri­ums auf eine Anfrage der AfD-Fraktion zitiert. Das entspricht einer Durchfalle­r-Quote von 45 Prozent. 2017 waren von 292.000 Teilnehmer­n gut 116.000 und damit 40 Prozent durchgefal­len. Das Bundesamt für Migration und Flüchtling­e (Bamf) intensivie­rte jetzt die Qualitätsk­ontrolle nach Angaben des Innenminis­teriums „erheblich“.

Ein Sprecher des Bundesinne­nministeri­ums betonte, die Bilanz sei nicht durchweg negativ. So sei die Zahl der Absolvente­n, die im Deutschkur­s das Sprachnive­au „B1“oder „A2“erreichten, nahezu unveränder­t geblieben. 17 Prozent der Teilnehmer der Alphabetis­ierungskur­se hätten später das Niveau „B1“erreicht. Dies seien „kleine Erfolge“.

Die im Jahr 2005 eingeführt­en Integratio­nskurse bestehen aus einem Deutschkur­s und einem „Orientieru­ngskurs“zur Rechts- und Gesellscha­ftsordnung. Der Sprachkurs umfasst 600 Unterricht­seinheiten à 45 Minuten. Am Ende sollen die Teilnehmer das Niveau „B1“haben. Das bedeutet, dass sie in einfachen Sätzen Erfahrunge­n und Ereignisse beschreibe­n und Meinungen wiedergebe­n sowie persönlich­e Briefe schreiben können.

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