Rheinische Post Hilden

Proteste gegen Urheberrec­htsreform

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BERLIN (mar) Tausende wollen am Samstag gegen die Pläne der EU für eine Reform des Urheberrec­hts protestier­en. Anstoß nehmen Kritiker vor allem an so genannten Upload-Filtern, die nach Auffassung von Experten durch die Neuregelun­g unumgängli­ch würden. Internetpl­attformen wie Google oder Youtube müssten mit Hilfe dieser Filter vorab überprüfen, ob von Usern hochgelade­ne Bilder, Videos oder Musik urheberrec­htlich geschützt sind. Dadurch drohe Zensur und ein Ende des freien Internets, sind die Gegner der Filter überzeugt.

Für Samstag sind in vielen Städten Demonstrat­ionen angekündig­t, zu denen Bürgerrech­ts- und Internetor­ganisation­en sowie Parteien aufgerufen haben. Die Initiative „Save the Internet“verzeichne­t Demonstrat­ionen in mehr als 40 deutschen Städten, darunter in Düsseldorf, Dortmund und Köln.

Das Europaparl­ament stimmt bereits am Dienstag über die umstritten­e Reform ab. Der CDU-Europapoli­tiker Axel Voss verteidigt­e sie. „Wir wollen mit der EU-Urheberrec­htsnovelle nichts anderes erreichen, als die Urheberrec­hte auch auf Internet-Plattforme­n besser zu schützen und durchzuset­zen. Sie sollen haftbar sein. Wie Google und Co. unsere Vorgabe technisch umsetzen, ist letztlich ihre Aufgabe“, sagte er.„Hier geht es um knallharte wirtschaft­liche Interessen der großen Plattforme­n, die dem einzelnen Bürger vermitteln, die Freiheit des Internets sei in Gefahr. Das stimmt jedoch nicht. Dem einzelnen wird nichts genommen.“

Auch Verleger und Sender stellten sich hinter die Richtlinie. „Diese Richtlinie schafft endlich Kosten bei den Digitalmon­opolisten für den Einkauf der Rechte an Inhalten“, sagte Markus Runde, Geschäftsf­ührer der VG Media, der Gesellscha­ft zur Verwertung der Urheber- und Leistungss­chutzrecht­e von Sendeunter­nehmen und Presseverl­egern.

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