Rheinische Post Hilden

DEG lässt zu viele Chancen aus

Das Team von Trainer Harold Kreis unterliegt den Augsburger Panthern 1:2. In der Viertelfin­alserie steht es nun 2:2.

- VON BERND JOLITZ

Die DEG hat ihren mühsam erkämpften kleinen Vorsprung in der Viertelfin­alserie der Deutschen Eishockey Liga wieder abgegeben. Die Mannschaft von Trainer Harold Kreis unterlag den Augsburger Panthern vor 11.027 Zuschauern im ISS Dome mit 1:2 (0:0, 1:2, 0:0), so dass es in der Play-off-Serie jetzt 2:2 steht. Vier Siege sind für das Halbfinale notwendig, den nächsten wollen beide Mannschaft­en am Sonntag um 14 Uhr im Curt-Frenzel-Stadion von Augsburg landen.

Das „Momentum“ist ein schwer zu greifender, mitunter mysteriöse­r Begriff. Eishockey-Spieler und – Trainer benutzen ihn gern, wenn sie erklären möchten, warum eine Partie in die eine oder andere Richtung kippte – aber so wirklich erklären lässt sich das manchmal trotzdem nicht. Zum Beispiel lag das Momentum nach dem 4:3-Auswärtssi­eg der DEG im dritten Viertelfin­ale am Sonntag doch eindeutig bei den Düsseldorf­ern – doch davon war in den ersten 35 Minuten am Freitag rein gar nichts zu sehen. Die 1000 Augsburger Fans hatten so richtig ihren Spaß, ihre zehnmal größere Düsseldorf­er Gegnerscha­ft fand wenig Anlass zum Genuss.

Die DEG kam einfach nicht ins Rollen, fand nicht zu ihrem Tempospiel, leistete sich technische Klopse zum Haareraufe­n. Da sprangen die Scheiben im Überzahlsp­iel, das die bayerische­n Schwaben auch im vierten Viertelfin­al-Duell wieder reichhalti­g anboten, reihenweis­e über die Schläger, wurden ungenaue Zuspiele verteilt und harmlose Schüsse abgegeben. Und was dann doch etwas präziser und härter auf sein Tor kam, hielt Panther-Schlussman­n Olivier Roy bravourös.

Das 2:0 der Gäste zur Mitte der Begegnung ging völlig in Ordnung. Patrick McNeills Führungstr­effer hatte das berühmte Momentum eindeutig in Richtung Augsburg verschoben, zumal da David Stieler sehr schnell nachlegte, ohne dass sich die Düsseldorf­er Defensive nennenswer­t darum gekümmer hätte. Fast

M. Niederberg­er (Hane) – Torp, Picard; McKiernan, Marshall; Nowak, Ebner – Henrion, Olimb, Ridderwall; Descheneau, Barta, Gogulla; Flaake, Buzas, Pimm; Laub, Kretschman­n, Strodel; Reiter.

Hunnius, Rantala. -

11.027. – 0:1 (21:50) McNeill (Trevelyan, Payerl – 5:4), 0:2 (22:49) Stieler (Schmölz, Sezemsky), 1:2 (35:04) McKiernan (Barta – 5:4). – DEG 6, Augsburg 14 + 10 Schmölz. schien die erschrecke­nd zahme DEG schon erledigt – wenn da nicht dieses Momentum wäre. Ohne dass es sich in irgendeine­r Form angedeutet hätte, setzte Ryan McKiernan in der 36. Minute einen Schlagschu­ss von der blauen Linie in den Giebel. Es war der erste ernstzuneh­mende Versuch des ansonsten so gefürchtet­en „Blueliners“McKiernan in seiner Spezialdis­ziplin, die der Amerikaner bis dahin völlig vernachläs­sigt hatte. Und fortan war die DEG wach.

Doch für den entscheide­nden Kick, den es in den Play-offs nun einmal unbedingt braucht, reichte es nicht. Die DEG blieb auch im Schlussdri­ttel zu ungefährli­ch, nutzte eine 4:3-Überzahl ebenso wenig wie weitere durchaus nennenswer­te Chancen – ein Missstand, den es bis Sonntag dringend zu beheben gilt.

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Die Augsburger David Stieler (li.) und Matthew White jubeln nach dem Treffer zum 2:0. Düsseldorf­s Keeper Mathias Niederberg­er ist enttäuscht.

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