Rheinische Post Hilden

Kalenderbl­att 23. März 2001

„Mir“verglüht über dem Pazifik

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Anderthalb Jahrzehnte hatte die Raumstatio­n „Mir“ihre Kreise in der Umlaufbahn gezogen. Sie war dreimal länger als geplant im Einsatz und wurde zum Treffpunkt verschiede­ner Nationen. Bis zu ihrem Ende umkreiste sie mehr als 86.000-mal die Erde. Am 23. März 2001 leiteten Experten des Kontrollze­ntrums im russischen Koroljow den Absturz der „Mir“ein. Sie ließen die Triebwerke des an die Station angedockte­n Transporte­rs „Progress“zünden und bremsten dadurch die „Mir“noch in ihrer Umlaufbahn. Drei weitere Bremsmanöv­er später überflog die Station als letztes bewohntes Gebiet Japan, bevor sie um kurz vor 7 Uhr am Morgen in den Pazifik stürzte. Der größte Teil des 143 Tonnen schweren Weltraumsc­hrotts verglühte beim Eintritt in die Erdatmosph­äre. Die „Mir“war seit 1986 in Betrieb. In den ersten Jahren war sie vor allem von russischen und aus den Ostblocklä­ndern stammenden Kosmonaute­n angesteuer­t worden. Schon in den letzten Jahren der Sowjetunio­n hatte es aber internatio­nale Kooperatio­nen, auch mit westlichen Ländern, gegeben. Nach dem Zerfall der Sowjetunio­n betrieb die russische Raumfahrto­rganisatio­n Roskosmos die Station weiter, sie wurde zu einem Beispiel für internatio­nale Zusammenar­beit. Die Kooperatio­n mit der amerikanis­chen Nasa führte zum Shuttle-Mir-Programm, bei dem Astronaute­n aus verschiede­nen Ländern mit den Shuttles der Nasa zur russischen „Mir“geflogen wurden.

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