Der Erfolgstrainer sagt Servus
Skisprung-Bundestrainer Werner Schuster winkt die deutschen Adler ganz ohne Wehmut zum letzten Mal ab.
PLANICA (DSV) unterschreibt.
Was der bisherige Amtsinhaber in Zukunft macht, blieb auch in Planica offen. Ein Cheftrainer-Posten ist quasi ausgeschlossen, stattdessen könnte der Skisprung-Visionär sein Knowhow beim DSV in einer Akademie einbringen oder erneut Inhalte am österreichischen Skygymnasium in Stams vermitteln. „Es kann sein, dass es wieder Richtung Nachwuchstrainer geht. Das war immer sehr erfüllend“, hatte Schuster in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur betont. Eins steht für ihn fest: Nach einer mehr oder weniger kurzen Auszeit will er sich auf jeden Fall wieder mit Skispringen befassen. „Weil das mein Leben ist und ich das am besten kann“, sagte er.
Im März 2008 hatte Schuster die deutschen Skispringer auf dem Tiefpunkt übernommen. Es folgten zwei Olympiasiege (2014 mit dem Team, 2018 Andreas Wellinger) sowie Einzel-WM-Titel für Severin Freund und Markus Eisenbichler. „Das Team-Gold in Sotschi 2014 war ein Knotenlöser, wo dann auch klar war: Das System greift, und es bleibt etwas übrig aus meiner Ära. Danach waren die Abläufe gut eingespielt, sodass die folgenden Jahre sehr erfolgreich waren“, bilanzierte Schuster.
Im slowenischen Tal der Schanzen gibt es nun den großen Abschied einer Ära. „Es ist ein besonderer Tag – und es wird ein gemütlicher Abend“, sagte Karl Geiger, der seine starke Saison auf Platz sieben beendete. Der verletzte Severin Freund verabschiedete sich über die sozialen Medien von Schuster. „Gemeinsam konnten wir Olympiasieger, Weltmeister und Gesamt-Weltcupsieger werden. Werner, danke für die vielen Jahre, die du für mich und das ganze Team immer mit voller Leidenschaft gearbeitet hast“, schrieb er. Der Sportliche Leiter Horst Hüttel, der Schuster zum DSV holte, sagte: „Vielen Dank für die tollen elf Jahre. Ich hoffe, man sieht sich wieder.“