Rheinische Post Hilden

Der selbstbewu­sste Team-Player

Andre Hoffmann ist zuletzt bei Fortuna außen vor. Der Innenverte­idiger zeigt Verständni­s, glaubt aber an seine Stärken.

- VON FALK JANNING

Andre Hoffmann ist die Ruhe selbst, genießt das Hier und Jetzt. „Was soll ich mir den Kopf zerbrechen, was mit mir im nächsten Jahr ist, wenn es mir jetzt gut geht und aktuell andere Aufgaben und Ziele im Vordergrun­d stehen?“, fragt Fortunas Innenverte­idiger. Im Sommer 2020 läuft zwar sein Vertrag aus, und mit anderen Akteuren wurden die Kontrakte in den Vorjahren auch schon vorzeitig verlängert, doch dem 26-Jährigen sind andere Dinge gerade viel wichtiger. In finalen acht Partien in der laufenden Bundesliga-Saison gehe es darum, den Klassenerh­alt auch rechnerisc­h unter Dach und Fach zu bringen, sagt der gebürtige Essener, der am spielfreie­n Wochenende mit seiner Lebensgefä­hrtin Jessica nach Paris düste, um ihren Geburtstag zu feiern. An eine Verlängeru­ng seines Kontraktes würden zur Zeit weder er noch der Verein denken. „Es ist gerade einfach nicht der richtige Zeitpunkt für Vertragsge­spräche. Dass ich hier grundsätzl­ich glücklich bin und liebend gerne bleiben würde, daran hat auch meine Verletzung­spause und meine wenigen Einsatzmin­uten in dieser Saison nichts geändert.“

Fast die komplette Hinrunde hatte der Innenverte­idiger wegen einer Gehirnersc­hütterung verpasst. Er ist sich sicher, seine sportliche Situation innerhalb des Teams trotz seiner wenigen Einsätze seit seiner Wiedergene­sung richtig einschätze­n zu können. Nach der Rückkehr ins Mannschaft­straining hat er bislang erst dreimal kurz gespielt, wurde bei den Partien in Hoffenheim, in Leverkusen und auf Schalke jeweils eingewechs­elt, war bei den übrigen fünf Spielen lediglich Zuschauer. „Ich bin im ständigen Austausch mit dem Trainer. Ich bekomme von ihm ein gutes Feedback über die Trainingsl­eistungen und die Spiele, die ich nach der Rückkehr auf den Platz gemacht habe. Ich weiß, dass ich in dieser Saison mehr gespielt hätte, wenn ich nicht verletzt gewesen wäre“, sagt Hoffmann. „Ich kann das gut einschätze­n.“Gut möglich, dass Hoffmann am Samstag im Heimspiel gegen Borussia Mönchengla­dbach zum ersten Mal wieder von Beginn an auflaufen darf. Funkel hatte nach der 2:5-Niederlage in Wolfsburg die Innenverte­idiger Marcin Kaminski und Kaan Ayhan ungewöhnli­ch scharf kritisiert. Im Umfeld wird seitdem lebhaft diskutiert, wer von den beiden für Hoffmann auf die Bank muss.

„Natürlich stehe ich am liebsten von Anfang an auf dem Platz. Gegen Gladbach vor ausverkauf­tem Haus – da will jeder auf dem Platz stehen“, sagt Hoffmann. „Aber ich bin auch Team-Player. Die Jungs haben das auf meiner Position in den letzten Monaten sehr stabil und und sehr gut gemacht, das spricht für sie.“Es gehe für ihn nun darum, sich in jedem Training anzubieten. „Ich gebe in der Länderspie­lpause zwei Wochen lang Vollgas, um dem Trainer die Entscheidu­ng so schwer wie möglich zu machen.“

Er glaube nicht, dass es dem Trainer um persönlich­e Kritik ging. „Wir haben als Mannschaft nicht gut verteidigt. Wir hatten viele Spiele, in denen wir kompakt waren. In Wolfsburg waren wir es nicht.“Gerade gegen spielstark­e Mannschaft­en wie Gladbach müssten das deutlich besser werden. „Die Pause tut gut, um einmal so richtig durchzuatm­en. Jetzt geht es darum, die Pause zu nutzen, um die Fehler anzusprech­en, die wir gemacht haben. Der Schlüssel zu dem, wo wir jetzt stehen ist, dass wir als Team auftreten.“

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FOTO: FALK JANNING Andre Hoffmann als Einwechsel­spieler auf Schalke.

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