Schüler überzeugen mit flotter Achterbahn
Eine Gruppe des Berufskollegs Hilden hat das NRW-Finale beim bundesweiten Schülerwettbewerb Junior.ING erreicht.
HILDEN Wer schon als Kind mit Legosteinen Kirmes-Fahrgeschäfte nachbaute oder Modell-Autos über die eigene Carrerabahn flitzen ließ, dürfte auch bei der Schöpfung von fünf Hildener Schülern leuchtende Augen bekommen: Die Elftklässler am technisch-ingenieurwissenschaftlichen Gymnasium des Hildener Berufskollegs haben im vergangenen halben Jahr eine Mini-Achterbahn konzipiert und gebaut. Das war in diesem Schuljahr die Aufgabe beim Schülerwettbewerb Junior.ING. „Sie haben das in echtem Teamwork geschafft“, lobt Carsten Sartor, Lehrer für Maschinenbau und Wirtschaftslehre, seine Schützlinge.
Die hatten sich auf seine Anfrage hin für die Teilnahme am bundesweit ausgeschriebenen Wettbewerb gemeldet – und sich pro Woche für zwei Stunden in ihrer Freizeit zum Tüfteln getroffen. Lohn der Arbeit: Die Teilnahme am NRW-Landesfinale am 7. Mai im Movie Park in Bottrop. „Wenn man so lange an einer Sache gearbeitet hat, macht einen diese Anerkennung natürlich besonders froh“, sagt Schüler Mika Wiesner (15), der die praktische Erfahrung abseits des Unterrichts lobt.
Die Vorgabe für sämtliche Wettbewerbsteilnehmer war es, auf einer Platte von 60 mal 30 Zentimetern ein maximal 40 cm hohes Achterbahnmodell zu bauen, das eine Murmel problemlos durchlaufen kann. „Dafür dürfen wir eine eigene Kugel nutzen“, erzählt Schülerin Jenny Schultheiß (16). Die Entwurfsqualität der Tragkonstruktion, die Originalität der Modelle sowie die handwerkliche Ausführung und die Verarbeitung der Baumaterialien zählten laut dem Veranstalter, der Ingenieurkammer-Bau NRW, zu den Kriterien für der Bewertung der Arbeit.
Am Anfang stand für die Schüler das Konzept. „Wir wollten umweltschonende Materialien verwenden“, erklärt Mika Wiesner. Darum griffen die Hildener auf Holz zurück. Mit Peddigrohr formten sie die umeinander geschlungenen Kurven der Achterbahn – und kreierten eine Besonderheit – einen Aufzug: In den rollt die Kugel nach einem Looping hinein – und setzt damit einen geschickten Mechanismus in Gang, der sie an die Spitze eines Turmes, und von dort in die nächste Schleife der Bahn trägt. „Dass der Aufzug funktioniert hat, war ein Höhepunkt unserer Arbeit“, sagt Wiesner. „Wir haben uns für die verschiedenen Aufgaben in Gruppen aufgeteilt“, ergänzt Jenny Schultheiß, die auch von einer Schrecksekunde berichtet: „Einmal in der Bauphase dachten wir, wir wären schon zu spät dran.“
Aber es ging alles gut: Die Schüler sandten ihr Konzept samt Fotos zur Fachjury – und erhielten Anfang März die frohe Botschaft: Ihr Entwurf überzeugte. Dass die Achterbahn wirklich funktioniert, können sie nun beim NRW-Finale im Wettstreit mit sechs Konkurrenten
in ihrer Altersklasse beweisen. Und vielleicht geht die Reise sogar noch weiter: Im Juni findet in Berlin der Bundesentscheid statt.