Rheinische Post Hilden

Große Band auf kleiner Bühne

Die Macher des Cologne Music Festivals haben für die 16. Auflage das Konzept umgekrempe­lt: Die c/o Pop zieht nach Ehrenfeld um, und es gibt ein ganzes Wochenende lang Kultur gratis.

- VON REGINA HARTLEB

KÖLN Fünf Tage Musik, Kunst, Kultur und mehr – soweit bleibt alles beim Alten beim diesjährig­en Cologne Music Festival. Zum Glück. Denn die Mischung aus Popkultur in allen Facetten und an ungewöhnli­chen Orten ist es, was den Charme und Charakter des Festivals ausmachen. Und dies nun schon im 16. Jahr. Rund 30.000 Besucher kamen zu den vergangene­n c/o Festivals in die Stadt, um Nachwuchsk­ünstler, junge Talente und etablierte Top Acts live zu sehen.

Neu sind Zeitpunkt, Konzept und Örtlichkei­ten: Statt im August kommt der Pop nun schon im Frühjahr in die Stadt: Vom 1. bis 5. Mai treten über 80 Künstler in Köln auf. Außerdem zieht das Festival um vom Belgischen Viertel nach Ehrenfeld. Rund um die Venloer Straße, vom Gürtel bis zur Leyendecke­r Straße, können Musikfans an bekannten Livemusik-Orten wie dem Yuca, aber auch in Läden, Büdchen und Kneipen Live Acts bestaunen. Passend dazu haben die Macher aus der c/o Pop die c/o Ehrenfeld gemacht und auch gleich das Finanz-Konzept umgekrempe­lt: Erstmals sind alle Konzerte am Samstag und Sonntag für Besucher kostenlos. Musikfreun­de, die sich einfach treiben lassen und neue Bands entdecken wollen, kommen also prima ohne Ticket klar. Nur, wer die Shows von Mittwoch bis Freitag besuchen möchte, braucht Karten. Ein kleiner Vorgeschma­ck auf das Programm:

Scooter 30 Millionen verkaufte Tonträger, über 90 Gold- und Platin-Auszeichnu­ngen weltweit – Scooter ist der Top Act der c/o Ehrenfeld. Hier kann man H.P. Baxxter, Phil Speiser und Michael Simon einmal hautnah im doch eher überschaub­aren Palladium erleben. Das Trio steht dort am Mittwoch, 1. Mai, ab 19 Uhr auf der Bühne. Tickets kosten 39 Euro.

Mighty Oaks

Wer die Kölner Sartory-Säle nur vom Karneval kennt, sollte sich Freitag, 3. Mai, ab 19.30 Uhr freihalten. Dann bringen die Mighty Oaks aus Berlin Indie-Folk in den Saal. Tickets gibt es für 27 Euro.

Lena Willikens

Die Kölnerin hat sich mit DJ-Sets jenseits von Genrekonve­ntionen einen Namen gemacht und ist längst kein Geheimtipp mehr. Am Donnerstag, 2. Mai, legt sie ab 23 Uhr im Bürgerzent­rum Ehrenfeld auf; Eintritt: zehn Euro.

Olli Schulz

Einem größeren Publikum ist er durch Auftritte in der TVShow „Circus HalliGalli“und seine Zusammenar­beit mit Jan Böhmermann bekannt. Beim Eurovision Song Contest landete er mit „Mach den Bibo“auf Platz fünf – und erstmals in den Single-Charts. Seitdem ist er auf vielen Kanälen präsent, im Radio, auf seinen Alben, und vor allem als Entertaine­r und Improvisat­ionskünstl­er live auf der Bühne. Schulz tritt am Donnerstag, 2. Mai, ab 19 Uhr, in den Sartory-Sälen auf.

Hauschka Für seine Musik zum Film „Lion“war er vor zwei Jahren für den Oscar nominiert. Volker Bertelmann, alias Hauschka, hat für unzählige Filme die Musik geschriebe­n und zig Alben veröffentl­icht. Bekannt wurde der Düsseldorf­er Pianist durch seine Indiemusik, die er früher auf einem speziell präpariert­en Klavier spielte. Eben erst erschien sein neues Album „A different Forest“. Hauschka spielt am Donnerstag, 2. Mai, 18.30 Uhr, im Kölner Gürzenich; Tickets gibt es ab 25 Euro.

Tocotronic Sie haben die größte Veranstalt­ungsstätte für sich reserviert: Am Freitag, 3. Mai, 21 Uhr, spielt Tocotronic in der Kölner Philharmon­ie. Die Band steht für Indie-Rock, -Pop und Diskursroc­k. Beim Festival haben sie sicher Kostproben aus ihrem aktuellen Album „Unendlichk­eit“im Gepäck. Tickets gibt es ab 38,50 Euro.

Parallel zur c/o Pop findet am 2. und 3. Mai die Convention Cologne der IHK Köln statt, das alljährlic­he Branchentr­effen der Musikwirts­chaft. Experten beschäftig­en sich dann mit Fragen der Zukunftssi­cherung.

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FOTO: DPA H.P. Baxxter kommt mit Scooter zum Cologne Music Festival ins Palladium. Eine seltene Gelegenhei­t, die Band einmal auf kleinerer Bühne zu erleben.

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