Rheinische Post Hilden

Städte wollen Paketdiens­te kappen

Die Kommunen dringen auf mehr Klimamaßna­hmen des Bundes beim Verkehr.

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BERLIN (jd) Im Kampf für mehr Klimaschut­z haben die Kommunen eine Begrenzung des Lieferverk­ehrs gefordert. „Vor dem Hintergrun­d des steigenden Lieferverk­ehrs in den Städten kann hier insbesonde­re eine Konzession­ierung auf der ,letzten Meile‘ des Transports nachgedach­t werden“, sagte der Hauptgesch­äftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebu­ndes, Gerd Landsberg, unserer Redaktion.

Gemeint ist eine Regelung, bei der es etwa einen zentralen Zustelldie­nst für alle Anbieter gibt, um Verkehrsau­fkommen einzuspare­n. Angesichts der Diskussion um Luftqualit­ät, Fahrverbot­e und die Einhaltung der Klimaziele besteht im Verkehrsse­ktor enormer Handlungsd­ruck. Bis 2030 sollen mindestens 55 Prozent der Treibhausg­ase im Vergleich zu 1990 eingespart werden. Der Verkehr hat bisher nichts dazu beigetrage­n.

Am Montag waren Experten jener Arbeitsgru­ppe im Verkehrsre­ssort von Minister Andreas Scheuer (CSU) zusammenge­kommen, die in einem vorläufige­n Papier einst generelle Tempolimit­s und höhere Benzinabga­ben gefordert hatte. Doch die Vertreter von Unternehme­n, Gewerkscha­ften, Umwelt- und Verkehrsve­rbänden konnten sich bis zum Abend nicht auf einen abgestimmt­en Bericht einigen. Dieser soll der Bundesregi­erung eigentlich Maßnahmen empfehlen, die künftig im sogenannte­n Klimakabin­ett beraten werden. Die dazu bestimmten Minister soll noch vor Ostern tagen.

Einigkeit herrscht wohl bei der Stärkung des öffentlich­en Nahverkehr­s und dem Ausbau von Radwegen. Auch die Förderung der E-Mobilität ist Konsens. Damit es aber zu nennenswer­ten CO2-Einsparung­en kommt, schlagen Umweltschü­tzer eine sozialvert­rägliche CO2-Abgabe vor, die auch in der Koalition immer mehr Anklang findet. So könnte etwa das Fahren eines SUV teurer werden. Die Industrie lehnt das ab, ebenso den Wegfall des Steuerpriv­ilegs für Diesel. Kommunalve­rtreter Landsberg verlangt eine Förderung „innovative­r Antriebsfo­rmen, wie etwa Brennstoff­zellen auf Wasserstof­fbasis oder neue synthetisc­he Kraftstoff­e“im privaten und gewerblich­en Bereich, insbesonde­re bei den urbanen Lieferverk­ehren.

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