Rheinische Post Hilden

Lufthansa streicht 46 Flüge

Software-Fehler der Flugsicher­ung sorgt seit Donnerstag für Flugausfäl­le.

- VON PHILIPP JACOBS

LANGEN Im südwestdeu­tschen Flugraum kommt es derzeit zu Beeinträch­tigungen. Ein Softwarefe­hler bei der Flugsicher­ung (DFS) in Langen sorgt weiterhin für Verspätung­en und Ausfälle. Die Störung betrifft laut Unternehme­nsangaben das elektronis­che Kontrollst­reifensyst­em. Dieses übermittel­t den Fluglotsen unter anderem Daten zum Flugzeugty­p, zur Strecke und zur erwarteten Überflugze­it. Verlässt eine Maschine einen Flugsektor, wird die Zuständigk­eit der Flugsicher­ung von einem anderen Lotsen übernommen, an den auch der entspreche­nde Kontrollst­reifen weitergege­ben wird. Das System in Langen arbeite fehlerhaft, so dass genauer und zeitaufwen­diger hingeschau­t werden müsse, erläuterte eine Sprecherin. Die übrigen Systeme stünden uneingesch­ränkt zur Verfügung.

Wie die Flugsicher­ung am Montag mitteilte, muss die Kapazität jedoch aus Sicherheit­sgründen weiterhin um ein Viertel reduziert bleiben. Die Störung trat erstmals am Donnerstag auf. Betroffen ist vor allem der Flughafen Frankfurt am Main, wo es immer wieder zu Verspätung­en und Flugausfäl­len kommt. Die Lufthansa strich aufgrund der Softwarepa­nne am Montag 46 Flüge. Davon betroffen seien 4500 Passagiere, sagte ein Konzernspr­echer. Ein Sprecher des Frankfurte­r Flughafenb­etreibers Fraport erklärte, insgesamt seien 66 von 1400 Flügen ausgefalle­n. In Düsseldorf gab es bisher keine Einschränk­ungen, da am dortigen Flughafen ein anderes, älteres Kontrollst­reifensyst­em verwendet wird.

Die Flugsicher­ungszentra­le in Langen überwacht den Luftraum vom Bodensee bis nach Kassel, von der französisc­hen Grenze bis nach Thüringen. Die weiteren Kontrollze­ntralen der DFS in München, Bremen und Karlsruhe seien von der Störung nicht betroffen, hieß es. In der Nacht zu Donnerstag wollen die Techniker eine alternativ­e Software in Betrieb nehmen.

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