Rheinische Post Hilden

Was Funkel am Fußball nervt

Fortunas Trainer kritisiert Provokatio­nen. Der Handball sei hingegen vorbildhaf­t.

- VON BERND JOLITZ UND PATRICK SCHERER

DÜSSELDORF Fortunas Trainer Friedhelm Funkel wünscht sich eine veränderte Haltung der handelnden Personen in der Fußball-Bundesliga. „Das Miteinande­r muss wieder besser werden. Wir sollten fairer miteinande­r umgehen“, sagte der 65-Jährige im Interview mit unserer Redaktion. Das gelte auch für das Verhalten auf dem Platz. „Es müssen weniger Fouls provoziert werden. Auch Rudelbildu­ngen müssen aufhören. Wenn ein Spieler gefoult wird, muss nicht aus 50 Metern der Verteidige­r angerannt kommen und den Übeltäter wegstoßen“, betonte der Trainer. „Das nervt beim Fußball. Es wird immer Foulspiele geben, aber ich muss Foulspiele auch mal akzeptiere­n. Auch wenn es mal wehtut. Das können wir vom Handball lernen, da passiert das nicht.“

Zudem erneuerte Funkel seine Kritik an der Handregel, die völlig unterschie­dlich ausgelegt würde. „Kein Mensch weiß, wann Hand gepfiffen wird. Es ist ja eine Farce, wie Spieler mit ihren Händen auf dem Rücken in den Zweikampf gehen. Das ist in Wahrheit doch die unnatürlic­he Körperhalt­ung. Diese Regel muss klarer werden“, sagte der Coach.

Funkel äußerte sich auch zu seinem Verhältnis zu Vorstandsb­oss Robert Schäfer, das aber generell nicht mehr so intensiv sei, seit Lutz Pfannensti­el als Sportvorst­and im Dezember angestellt wurde: „Wir sind auf einem guten Weg. Ich bin wirklich nicht nachtragen­d. Mit Lutz habe ich schon viele gute Gespräche gehabt – auch in Bezug darauf, wie wir uns Fortunas Zukunft vorstellen. Und da Lutz nun als Sportvorst­and mein erster Ansprechpa­rtner ist, habe ich mit Robert nicht mehr so viel Kontakt. Aber klar gehe ich auch zu Robert ins Büro, wenn ich in der Geschäftss­telle bin.“

Mitte Januar hatte es im Trainingsl­ager im spanischen Marbella einen handfesten, öffentlich ausgetrage­nen Streit zwischen Funkel und Schäfer gegeben. Gegenstand der Diskussion­en war die gescheiter­te Vertragsve­rlängerung mit Funkel, die schlussend­lich doch noch zustande kam. Schäfer hatte sich danach entschuldi­gt und die Verantwort­ung für die Posse auf sich genommen.

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FOTO: FALK JANNING Friedhelm Funkel

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