Rheinische Post Hilden

In die Länge gezogenes Viertelfin­ale nervt die DEG

- VON ROMAN GROMBACH

Zwei Spiele, zwei Siege: Die Aufgabe, die sich der Düsseldorf­er EG gegen den Augsburger EV nun stellt, ist vom Prinzip her simpler Natur. Denn bei einer weiteren, einer vierten Niederlage wäre die Saison in der Deutschen Eishockey Liga für sie beendet. Doch ganz so einfach wird das Unterfange­n deshalb nicht. Schließlic­h nimmt auch immer der Gegner eine entscheide­nde Rolle ein. Das zeigte schon der schmerzhaf­te Sonntag, als die DEG den moralstark­en bayerische­n Schwaben in der Verlängeru­ng mit 3:4 unterlag und nun in der Viertelfin­alserie mit 2:3 zurücklieg­t. Besonders bitter: Der Ausgleich für die Gastgeber fiel erst in der letzten Minute der regulären Spielzeit.

„Natürlich hat uns der Ausgang des Spiels schockiert“, sagte Niki Mondt, der Sportliche Leiter der Rot-Gelben, am Tag danach. „Die Spieler waren zu Recht brutal enttäuscht, sauer und frustriert.“So auch Kapitän Alexander Barta: „Wir haben heute ein Spiel verloren, das wir nie verlieren dürfen.“Um den Kopf ein wenig freizubeko­mmen, hat die Mannschaft laut Mondt den Montag dienstfrei. Ab diesem Dienstag soll dann die Vorbereitu­ng auf das kommende Heimspiel am Freitag (19.30 Uhr, Rather Dome) beginnen.

Dann wird es einmal mehr darauf ankommen, die entscheide­nen Kleinigkei­ten auf dem Eis, von denen Cheftraine­r Harold Kreis während der Play-offs oft spricht, über mindestens 60 Minuten besser als der Gegner zu machen. Dabei geht es etwa ums Timing, wann und wie die Gegenspiel­er unter Druck gesetzt werden sollen, um Zweikampff­ührung oder um schnelle, richtige Entscheidu­ngen bei Puckbesitz.

In Augsburg machte die DEG vieles davon richtig, führte vor dem letzten Drittel mit 3:1, ehe Augsburg besser ins Spiel kam und die Düsseldorf­er in eine passivere Rolle drängte. „Wenn du den Puck nicht hast, ist es schwer, aktiv zu sein“, analysiert­e Kreis nach der Partie. Zudem hätte sein Team dann „mehr aufs Gaspedal treten müssen“.

Taten die Rheinlände­r aber nicht. Und so haben sie nun bis zum Freitag Zeit, ihr eigenes Tempo wiederzufi­nden. Dabei sind die fünf Tage nicht nur für Kreis, sondern auch in den Augen von Mondt eine zu lange Zeitspanne: „Das ist eine blöde Pause. Alle Spieler wollen doch nur kurz Kraft sammeln und dann wieder auf Eis.“So aber ginge der Play-off-Charakter verloren: „Bei sieben Spielen in 14 Tagen spielt auch die Kondition eine entscheide­nde Rolle. Jetzt fahren die Profis unter der Woche immer runter und müssen dann erst wieder Spannung aufbauen.“

Warum die Viertelfin­alserie in diesem Jahr künstlich in die Länge gezogen wird, indem mit Ausnahme der ersten Partie immer nur Freitag und Sonntag gespielt wird, wurde auch den Vereinen gegenüber nicht klar kommunizie­rt. „Der einzige Grund, den ich kenne, ist, dass die Liga wohl nicht früher als sonst enden soll.“Bei nur vier Finalbegeg­nungen wäre die Spielzeit in diesem Jahr am 24. April beendet, bei einer Serie über die volle Distanz spätestens am 30. April.

Eingreifen und den Spielplan nach ihren Vorstellun­gen korrigiere­n konnten die DEL-Vereine laut Mondt aber nicht mehr: „Der Rahmenspie­lplan wird immer zwei, drei Jahre vorher abgesteckt und rumgeschic­kt. Und ich nehme an, dass es damals niemandem aufgefalle­n ist, dass im Viertelfin­ale 2019 die Dienstagss­piele fehlen.“

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FOTO: HOMÜ Ist nicht amüsiert: Niki Mondt, der sportliche Leiter der DEG.

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