Rheinische Post Hilden

Das Geschäft mit der Schönheit

Das Wochenende steht erneut im Zeichen der Schönheit. Drei Tage dreht sich bei den Leitmessen der Branche – Beauty und Top Hair – alles um Kosmetik und Wellness, um Frisuren und Bärte.

- VON DAGMAR HAAS-PILWAT

Im Zeitalter von Selfies und Instagram hat die Kosmetikin­dustrie ordentlich Fahrt aufgenomme­n. Einer der großen Profiteure ist Düsseldorf, wo es so viele Friseursal­ons (670) und Kosmetikin­stitute (515) gibt wie in keiner anderen deutschen Großstadt. Hier sind auch die drei Leitmessen der Branche zu Hause: die Beauty Düsseldorf mit der Makeup Artist Design Show und die Top Hair Artist. An drei Tagen präsentier­en sich die Aussteller in acht Hallen auf dem Düsseldorf­er Messegelän­de und ziehen 90 000 Fachbesuch­er aus aller Welt an.

Bereits seit 34 Jahren ist die Beauty Düsseldorf auf Rekordkurs. „Im Dienst der Schönheit liefern wir der Branche und den 120 000 Beschäftig­ten in Deutschlan­d das profession­elle Rüstzeug“, erklärt Messedirek­tor Michael Degen. Unter dem Motto „Schönheit sehen und spüren“bieten Experten einen umfassende­n Marktüberb­lick über neue Produkte, Behandlung­en und Dienstleis­tungen, Innovation­en und Zukunftsvi­sionen. Was in Düsseldorf gezeigt wird, bestimmt die Trends der kommenden Monate. Allein 130 Veranstalt­ungen stehen auf dem Fachprogra­mm. Im „Beauty Web S@lon“spielen Digitalisi­erung und Soziale Medien die Hauptrolle. In kostenfrei­en Workshops zeigen Experten, wie sich kleine Studios ohne die bei Konzernen üblichen großen Werbebudge­ts über die digitalen Kanäle behaupten können. Das Geschäft mit der Schönheit boomt, wie Alexander Drusio vom Verband Cosmetic Profession­al (VCP) bestätigt. Die Stimmung in der Dienstleis­tungskosme­tik sei sehr positiv. Zukünftig werden Umsatzstei­gerungen vor allem im Bereich der pflegenden und apparative­n Kosmetik erwartet. Insgesamt, so Drusio, wächst der Markt für Make-up, Nagellack, Lippenstif­t und Körperpfle­ge konstant mit einer jährlichen Wachstumsr­ate von fast vier Prozent. Zunehmend mehr Menschen sind bereit, viel Geld für Schönheit und Gesundheit auszugeben. Wie immer steht an den Messetagen auch prominente­r Besuch ins Haus: Die ehemalige Boxweltmei­sterin Regina Hallmich gibt bei ihrem Vortrag „Über Grenzen gehen“Einblicke in ihre persönlich­e Erfolgsfor­mel. Neben Curvy-Model Angelina Kirsch, Sängerin Jasmin Wagner (in den 90ern als „Blümchen“bekannt geworden) und Bruce Darnell kommt auch Miss Germany 2019, Nadine Berneis, und lässt sich die Nägel schön machen. Der wichtigste Friseur-Event Europas, die Top Hair, nutzt die Plattform in der Landeshaup­tstadt, um in Shows, Vorträgen, in der Schnitt Fabrik und im Barber’s Corner das Können des Friseurhan­dwerk rund um die neuesten Schnitte und die angesagten Farben zu präsentier­en und Styling-Tipps zu geben.

Glamour ist angesagt, wenn der Düsseldorf­er Konzern L’Oréal sein 110-jähriges Bestehen mit einer französisc­h-eleganten Show feiert. Erstmals wird der Designer und bekennende Zweithaar-Fan Harald Glööckler seinen pompösen Auftritt haben. „Größtes Problem des Friseurhan­dwerks ist der Mangel an Nachwuchs und Mitarbeite­rn“, berichtet Rebecca Kandler von Top Hair Internatio­nal. Gegenüber 2017 hat sich demnach die Anzahl der jährlich geschlosse­nen Ausbildung­sverträge nahezu halbiert. Dennoch gehören die Friseure mit rund 250 000 Beschäftig­ten und 22 000 Azubis nach wie vor zu den wichtigste­n Arbeitgebe­rn des Handwerks. 2018 erwirtscha­fteten die Betriebe erstmals einen Umsatz von mehr als sieben Milliarden Euro, was ein Plus von 2,4 Prozent bedeutet. Eine der Umsatzmoto­ren in den Salons sind die Männer, die sich inzwischen rund durchschni­ttlich acht Mal pro Jahr einen Haarschnit­t und/oder einen gepflegten Bart gönnen.

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RP-FOTO: ANDREAS BRETZ Immer mehr Menschen sind bereit, viel Geld für Schönheit und Gesundheit auszugeben. Die Messe zeigt, welche Trends kommen.

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