Rhythmus gegen Rassismus
Soldatensender AFN American Forces Network. Bis heute ist der Entertainer als Sänger und Schauspieler aktiv und steht regelmäßig mit eigenen Projekten auf der Bühne. Als Kabarettist trat er im Düsseldorfer Kommödchen auf und stattete der Stadt schon 1969 mit dem Musical „Hair“einen ersten längeren Besuch ab: „Wir spielten einige Wochen in Düsseldorf und machten auch die Altstadt unsicher. Die hatte unser Ensemble quasi übernommen“, sagt er.
50 Jahre später präsentiert er ab 28. März im Capitol Theater drei Tage lang mit „The Sound of Classic Motown“eine Hommage an The Jackson Five, Diana Ross and The Supremes, Stevie Wonder und Marvin Gaye. „Es war der Sound des jungen Amerikas, quasi sein Herzschlag“, sagt Williams. 101 Nummer-Eins-Hits prägten den Erfolg des berühmten Plattenlabels aus Detroit. „Das sind alles Evergreens, die wir mit einer tollen Band und vielen Solisten präsentieren“, sagt Ron Williams. Er führt durch die Show, erzählt aus der Musikwelt und singt auch selbst ein Stück der Motown-Ära.
Mit einem simplen Erfolgsrezept gelang es Label-Gründer Berry
mit schwarzer Musik
Gordy Jr.
Khomov studierte damals Musikpädagogik am Konservatorium. „Ich wollte Lehrer werden, dafür sollte jeder Student ein wenig singen können“, erzählte er. Dass er über eine außergewöhnliche Stimme verfügte, blieb nicht lange verborgen. Als der Alfredo-Darsteller erkrankte, fragte man ihn: „Bist du bereit?“Und ob er das war! „Beim Applaus erfasste mich ein Virus“, erinnert er sich. „Wenn man spürt, wie begehrt man ist und seine Gefühle rauslassen kann, beflügelt das noch mehr.“
Nach Gastspielen an zahlreichen Häusern, darunter Bolschoi-Theater Moskau, Teatro La Fenice Venedig und Teatro Colón Buenos Aires, gehört Sergej Khomov seit 1996 zum Ensemble der Deutschen Oper am Rhein. Derzeit tritt er in „Der feurige Engel“und „Cavalleria rusticana“auf und bereitet sich auf die Partie des Hermann in Tschaikowskys „Pique Dame“vor: „Dabei bekomme ich Gänsehaut. Ein geniales Stück, das musste ich unbedingt machen.“
Einmal sagte er eine Partie ab, obwohl er den „Fliegenden Holländer“schon einstudiert hatte. Wagners Sprache ging ihm gegen den Strich: „Wo ist da der Sinn? Ich konnte die Wurzeln nicht verstehen.“Denn Emotionen sind ihm wichtig: „Sobald ich singe, muss das gefühlt werden.“Deshalb mag er auch keine konzertanten Auftritte. „Stimme und Bewegung sind miteinander verbunden. Ruht der Körper, ruht auch die Stimme.“ ein weißes Publikum zu begeistern. „Viele sagen, dass er mit Musik und Melodien den Rassismus überwand“, beschreibt Ron Williams den Erfolg. Die Sänger erlangten Weltruhm, bis heute sind ihre Songs unvergessen und locken auch junge Menschen in die Show. Das Motown-Label schrieb dabei weltweit Musikgeschichte. 1959 wurde es von Berry Gordy jr. in der Garage seines Einfamilienhauses in der Motorstadt Detroit gegründet. Der Name Motown steht für Motor Town.
Dass die Show mit ihren vielen Hits junge Leute lockt, wundert Williams nicht. „Diese Hits sind einfach bekannt“, sagt er.
Von „Stop! In the Name of Love“über „Papa was a Rollin’ Stone“bis „Let’s Stay Together“reicht das Spektrum mit dem unverkennbaren mehrstimmigen Harmoniegesang. Auf seine Zeit in Düsseldorf freut sich Ron Williams. „Die Kö, der Hafen und das Rheinufer mag ich. Ich habe auch Freunde und Bekannte hier“, sagt er.
Simona Meier
„The Sound of Classic Motown“gastiert vom Donnerstag, 28. März, bis Samstag, 30. März, jeweils um 20 Uhr im Capitol Theater Düsseldorf.