Rheinische Post Hilden

Formella-Abwahl: SPD-Basis nicht überzeugt

- VON PETER CLEMENT

HAAN Am Montagaben­d trafen sich die Mitglieder der Haaner SPD-Stadtratsf­raktion zu ihrer regulären Sitzung. Im Gepäck hatten sie einen Auftrag aus ihrer Mitglieder­versammlun­g, der es in sich hatte.

29 Mitglieder hatten an der Jahresvers­ammlung des Haaner SPD-Stadtverba­ndes in der vergangene­n Woche teilgenomm­en – 21 von ihnen gaben den Fraktionsm­itgliedern bei einer Abstimmung deutlich mit auf den Weg, die Position noch einmal akribisch zu überprüfen, die die Sozialdemo­kraten für eine Abwahl der Ersten Beigeordne­ten der Stadt Haan, Dagmar Formella, bisher ins Feld geführt haben.

Bereits im Vorfeld hatten sich die Jusos deutlich von den Bestrebung­en der beiden großen Parteien SPD und CDU distanzier­t, Formella ihres Amtes zu entheben. Dies ist für die Ratssitzun­g am 9. April geplant.

Die Haaner Spitzenbea­mtin steht zur Zeit bekannterm­aßen im Fokus staatsanwa­ltlicher Ermittlung­en. Sie soll im Zuge der Flüchtling­s-Unterbring­ungen vor knapp fünf Jahren gegen Vergaberic­htlinien verstoßen haben und zudem private Vorteile aus Verträgen mit einer Sicherheit­sfirma gezogen haben, die mit der Überwachun­g der Unterkünft­e betraut gewesen war.

Bürgermeis­terin Bettina Warnecke hatte die Anzeige für die Stadt gestellt und wenig später ein Disziplina­rverfahren gegen die Beigeordne­te ins Rollen gebracht. Formella durfte sich bis heute noch nicht öffentlich zu den Vorwürfen äußern.

Während der zuständige Staatsanwa­lt Wolf-Tilmann Baumert jetzt auf Nachfrage einräumte, bis zum Rats-Termin am 9. April dürfte es keine neuen strafrecht­lichen Erkenntnis­se geben, warten alle gespannt darauf, wann eine Stellungna­hme der Anwältin Formellas im Disziplina­rverfahren eingehen könnte. RP-Informatio­nen zufolge soll dies noch vor der Sitzung am 9. April der Fall sein.

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