Rheinische Post Hilden

Das stehende Ei

Mit einem kleinen Trick steht ein Ei auf der Arbeitspla­tte! Einfach so. Ohne Eierbecher! Das zeigt die Evonik-Kinderuni – nicht nur den kleinen Forschern in mehr als 800 Kita-Gruppen und Schulklass­en, die bei der Aktion mitmachen.

- VON SABINE SCHMITT

Kruschel und Professor Proto sind ja auch befreundet. Manchmal frühstücke­n sie sogar zusammen. Neulich haben sie sich bei Professor Proto getroffen. Keine Sorge: In der Küche des genialen Wissenscha­ftlers liegen keine gefährlich­en Chemikalie­n oder Reagenzglä­ser rum. Trotzdem macht Professor Proto auch in der Küche hin und wieder ein Experiment. Zum Beispiel, wenn er seinen Freund Kruschel überrasche­n will. Und so kam es, dass Kruschel beim letzten Frühstück in die Küche kam und aus dem Staunen nicht mehr raus. Da stand doch tatsächlic­h das ungekochte Frühstücks­ei auf der Arbeitspla­tte. Einfach so.

Kruschel holt noch ein Ei aus dem Kühlschran­k. Er will es auch so hinstellen. Das Ei will nicht stehen. Es kullert zur Seite. „Proto, bist Du ein Zauberer?!“, hat Kruschel gerufen. Der Professor musste grinsen. „Nee“, hat er geantworte­t und Kruschel verraten, wie das geht. Ihr könnt das auch ausprobier­en!

Professor Proto streut ein wenig Zucker (Salz geht auch) auf den Tisch. Er schiebt ihn zu einem Häufchen zusammen. Auf das Häufchen Zucker setzt er das Ei mit der stumpfen Seite. Er muss ein bisschen ruckeln und probieren, braucht etwas Geduld – aber dann: Das Ei steht!

„Jetzt wird es kniffelig“, sagt Proto: Mit einem Strohhalm (es geht aber auch ohne Strohhalm – vorsichtig pusten) pustet er vorsichtig den Zucker weg, bis er fast keinen Zucker mehr sieht. Das Ei steht immer noch senkrecht auf dem Tisch. Vorsicht, sagt er zu Kruschel: „Wenn Du es jetzt anstupst, fällt es um.“

Kruschel, der manchmal etwas vorwitzig ist, stupst es natürlich an – allerdings ganz vorsichtig, damit es kein Rührei (und keinen Ärger) gibt. „Siehe da“, sagt er. „Da sind ja doch noch einige Zuckerkörn­er.“Professor Proto sagt: „Ja. Die Körner sind das Geheimnis, warum das Ei stehen konnte.“

Vielleicht fragt ihr euch: Warum ist das so? Professor Proto erklärt: „Damit ein Gegenstand stabil steht, braucht es mindestens drei Beine. In unserem Fall reichen also schon drei Zuckerkörn­er, wenn sie perfekt im Dreieck platziert sind.“

Dass Dinge auf drei Beinen gut stehen können, habt ihr bestimmt schon mal gesehen. Vielleicht bei einem Hocker mit drei Beinen, einem Stativ für die Kamera, einem Dreirad oder bei einer Staffelei – das ist der Gegenstand, auf den Maler ihre Leinwand stellen.

Ein Ei kann also auch auf drei Beinen oder besser gesagt auf drei Körnern stehen. Aber wenn ihr ein paar Zuckerkörn­er mehr nehmt, klappt der Versuch besser. Die winzigen Körner wirken wie kleine Keile, die sich unter das Ei schieben.

Hättet ihr nur ein Zuckerkorn, würde das Ei umkippen. Bei zwei Körnern stünde es schief – weil der dritte Standpunkt die Eierschale auf dem Tisch ist. Auf drei Körnern steht das Ei dann kerzengera­de.

Das Material:

1 rohes Ei, Prise Zucker oder Salz, 1 Strohhalm.

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GRAFIK: MARKUS MÜLLER
 ??  ?? Mit etwas Zucker oder Salz kannst du das rohe Ei auf der Arbeitspla­tte stabilisie­ren. Ohne Salz oder Zucker kippt es um. Im letzten Schritt kannst du mit einem Strohhalm vorsichtig Zucker oder Salz wegpusten. Das Ei steht trotzdem.
Mit etwas Zucker oder Salz kannst du das rohe Ei auf der Arbeitspla­tte stabilisie­ren. Ohne Salz oder Zucker kippt es um. Im letzten Schritt kannst du mit einem Strohhalm vorsichtig Zucker oder Salz wegpusten. Das Ei steht trotzdem.
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Auch Kruschel experiment­iert gern.
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