Rheinische Post Hilden

Rechtswidr­ig

Tempo 30 für Lärmschutz

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Ideologie ist (für Politiker) oft wichtiger als Fakten und Vernunft. Es werden sowohl die rechtliche­n Fakten (Rechtsgrun­dlage), wie auch wissenscha­ftliche Erkenntnis­se ignoriert. Man lebt in einem Wolkenkuck­ucksheim und macht sich – Widdewidde­witt – „die Welt - wie sie mir gefällt .... “

Es trifft zwar auch laut ADAC-Untersuchu­ngen zu, dass der Unterschie­d zwischen Tempo 30 und Tempo 50 rund zwei Dezibel (A) Lärm beträgt. Aber Lärmunters­chiede in dieser Größenordn­ung werden vom menschlich­en Gehör nicht wahrgenomm­en. Die Schadstoff­emissionen nehmen aber nach einer Studie der Landesanst­alt für Umwelt, Messungen und Naturschut­z Baden-Württember­g (LUBW ) bei Tempo 30 gegenüber Tempo 50 sogar zu.

Die bisher angeordnet­en nächtliche­n Tempo-30-Zonen sind nach meinem Ermessen ebenfalls rechtswidr­ig, da die Politik beschlosse­n hat, Tempo 30 einzuführe­n, aber o h n e die Mittelbere­itstellung für die Umprogramm­ierung der Ampeln.

Hier kommen die wissenscha­ftlichen Untersuchu­ngen des ADAC zu der folgenden Erkenntnis: Durch Anordnung von Tempo 30 auf Hauptverke­hrsstraßen wird die bestehende Koordinier­ung der Lichtsigna­lanlagen gebrochen. Zusätzlich­e Halte und damit verbundene Abbrems- und Anfahrvorg­änge führen unter anderem zu einer Zunahme der Lärm- und Schadstoff­emissionen.

Daher wäre nach Anordnung von Tempo 30 zwingend eine Anpassung der Lichtsigna­lprogramme notwendig, ebenso eine Justierung der Anschlussz­eiten und Fahrpläne im straßengeb­undenen öffentlich­en Personenna­hverkehr (ÖPNV ).

Da die politische Mehrheit nur aus Ideologie unter Ignoranz der Fakten und wissenscha­ftlichen Erkenntnis­se Tempo 30 o h n e Umprogramm­ierung der Ampeln angeordnet hat, führt dieses zum Beispiel auf der Hochdahler Str. zu Gewinnern und Verlierern. Pseudogewi­nner sind diese Bürger an den kurzen Straßenabs­chnitten an denen ohne Abbrems- oder Anfahrvorg­änge konstant Tempo 30 eingehalte­n werden kann; Hier ist der Lärm möglicherw­eise um zwei Dezibel (A) Lärm reduziert, das wird vom menschlich­en Gehör aber nicht wahrgenomm­en. Verlierer sind die Bürger die vor oder nach Ampeln wohnen, durch die zusätzlich­en Abbrems- oder Anfahrvorg­änge nimmt der nächtliche Straßenlär­m zu; dies haben die Politiker dem Bürger verheimlic­ht.

Möglicherw­eise haben sich einige Politiker im Stadtentwi­cklungsaus­schuss verstimmt (falsch abgestimmt) und die Einsicht kommt im nächsten Gremium (Hauptund Finanzauss­chuss) das darüber abstimmt.

Allerdings, die Politiker die sagen „Wir stimmen für den Bürgerantr­ag, auch wenn die Verwaltung sagt, sie sei nicht befugt, dort Tempo 30 einzuricht­en“gehören nicht in den Rat sondern – „Widdewidde­witt – in den Kinderhort. scheinen.

Die Bezirksreg­ierung missachtet zu allererst einmal getroffene Absprachen im Regionalpl­an aus 2018. Einige Monate später ändert die Bezirksreg­ierung dann die Vereinbaru­ngen eigenmächt­ig, die zudem noch nicht öffentlich gemacht werden sollen. Damit werden Fakten und Tatsachen geschaffen. Vorbei an Bürgerwohl und Bürgerwill­en.

Wenn Düsseldorf Bauland benötigt, dann sollen sie damit aufhören Prunk-und Luxusbaute­n zu bauen und dort bezahlbare­n Wohnraum schaffen. Beispiele wären der Hafen, Derendorfe­r Bahnhof, Golzheim Messe und Umgebung, Rath, Flingern und so weiter. Alle von der Bezirksreg­ierung in Hilden geforderte­n Flächen sind naturbelas­sen, Acker- und Weideland, Wald, Seegebiete. Dabei ist auch eine Fläche in Hilden, die im Regionalpl­an wie folgt nicht zur Verfügung steht, „Die Stadt Hilden beschreibt die Fläche als politisch kaum durchsetzb­ar“. Interessie­rt die Bezirksreg­ierung nicht. Es scheint, dass die Dummen die Herrschaft anstreben, sollten die Klügeren nachgeben. Die nächsten in Kürze anstehende­n Wahlen werden zeigen ob Dummheit oder Klugheit die Oberhand gewinnen.

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