Rheinische Post Hilden

Mehr Flüge, weniger Verspätung

Düsseldorf schafft im Januar und Februar ein Passagierp­lus von fast 14 Prozent.

- VON REINHARD KOWALEWSKY

DÜSSELDORF Anderthalb Jahre nach dem Ende von Air Berlin hat der Flughafen der NRW-Hauptstadt den Einbruch des Flugangebo­tes mehr als ausgeglich­en. Zugleich ging die Zahl der Spätlandun­gen nach 23 Uhr wieder deutlich zurück. Laut neuer Statistik des Flughafenv­erbandes ADV stieg die Zahl der Passagiere in den ersten zwei Monaten des Jahres um fast 14 Prozent auf 3,2 Millionen. Das sind fast 400.000 Reisende mehr als vor einem Jahr, 130.000 mehr als vor zwei Jahren.

Der Airport bestätigt die Entwicklun­g. Die Zahl der Flüge sei zwischen November 2018 und vergangene­m Sonntag (24. März) um 15,8 Prozent auf 81.845 Stück gestiegen, erklärte das Unternehme­n. Im gleichen Zeitraum sei die Zahl der Flugbewegu­ngen zwischen 23 Uhr und 5.59 Uhr von 525 auf 294 gesunken. „Der Trend stimmt“, sagte Flughafenc­hef Thomas Schnalke. Es habe sich gelohnt, dass Airlines, Flughafen und Flugsicher­ung eine Reihe an Schritten in die Wege geleitet hätten, um wieder eine höhere Pünktlichk­eit zu erreichen. Aber Schnalke warnte auch: „Die anstehende Sommersais­on wird sicher für den gesamten europäisch­en Luftverkeh­r eine Herausford­erung.“

Dies sehen auch die Bürgerinit­iativen gegen Fluglärm so. „Ostern Werner Kindsmülle­r Initiative Kaarster gegen Fluglärm

und Sommer werden bei dem allgemein steigenden Flugverkeh­r sicher eine Bewährungs­probe“, sagt Werner Kindsmülle­r, Sprecher der Initiative Kaarster gegen Fluglärm. Er verlangt höhere Strafzahlu­ngen für Jets, die in Düsseldorf nach 23 Uhr landen – am Mittwoch dieser Woche hält der Verkehrsau­schuss im Landtag dazu auf Vorschlag der Grünen eine Anhörung ab. Kindsmülle­r macht darauf aufmerksam, dass der Rückgang gegenüber 2018 zwar positiv sei, doch gegenüber 2017 gäbe es keine Verbesseru­ng: „Wenn Landungen nach 23 Uhr ungewollt sind, muss dies härter geahndet werden.“

Während Düsseldorf dieses Jahr eine Rekordzahl von 25 Millionen Passagiere­n erwartet, schwächeln die meisten anderen Airports des Landes. In Köln-Bonn als zweitgrößt­em Flughafen ging die Zahl der Passagiere im Januar und Februar um 7,1 Prozent auf 1,4 Millionen zurück. Hauptgrund ist der Wegzug der Eurowings-Langstreck­enflotte nach Düsseldorf.

In Weeze am Niederrhei­n brach die Reisendenz­ahl um 23 Prozent auf 137.000 ein.Der Grund: Ryanair verlagerte von dort Kapazitäte­n nach Düsseldorf zum Ableger Laudamotio­n.

Münster-Osnabrück legt zwar um vier Prozent in den ersten zwei Monaten des Jahres zu, doch die gezählten 83.000 Passagiere sind trotzdem sehr wenig. So viele Reisende schafft Düsseldorf oft an einem Tag. Der Verkehr in Dortmund legte um ein Fünftel auf 356.000 zu.

„Ostern und Sommer werden bei dem allgemein steigenden Flugverkeh­r sicher eine Bewährungs­probe“

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