Höchstens acht Millionen Euro für die alte Oper
(arl) In der Diskussion um die Zukunft des Opernhauses wächst der Unmut über Kulturdezernent HansGeorg Lohe. Der Bauausschuss weigerte sich am Dienstag, ein von ihm vorgelegtes Informationspapier zu akzeptieren und ließ Passagen streichen. Zugleich machten die Politiker deutlich, dass sie erwarten, dass nicht zu viel Geld in das alte Opernhaus gesteckt wird, bis über einen Abriss entschieden wurde. „Das darf kein Fass ohne Boden werden“, warnte Burkhard Albes (SPD). Die Politiker forderten, dass die von Lohe genannten acht Millionen Euro für dringende Sanierungen nicht überschritten werden.
Der Stadtrat muss entscheiden, ob das 1956 eröffnete Haus noch einmal komplett saniert oder durch einen Neubau ersetzt werden soll. Die Politiker hatten in der jüngsten Ratssitzung mit breiter Mehrheit vereinbart, dass sie vor einer Entscheidung für alle Varianten belastbare Kostenschätzungen erfahren wollen. In der Zwischenzeit muss in das alte Opernhaus investiert werden, damit der Spielbetrieb nicht zum Erliegen kommt. Die Stadt kalkuliert damit, dass das Haus noch mindestens fünf Jahre bespielt wird. Dafür muss auch das Dach gestützt werden.
Lohe hatte den Kulturausschuss darüber informieren wollen, dass in der Sommerpause 2020 die Bühnentechnik für 2,65 Millionen Euro erneuert wird. Die Vorlage enthielt aber auch Zahlen zu den verschiedenen Zukunftsszenarien – die aus Sicht der Politik viel zu ungenau waren. Andreas Hartnigk (CDU) vermisste etwa die Kosten für eine Ersatzspielstätte. Er forderte, dass möglichst schnell die genaueren Untersuchungen vorliegen. „Wir müssen jetzt Gas geben.“