Tödlicher Unfall auf der A3 – Haftstrafe
Als „unerklärlich“beschrieb ein ungarischer Lkw-Fahrer (43) am Dienstag beim Amtsgericht, wie er Mitte November 2017 mit seinem Sattelzug auf der Autobahn in ein Stau-Ende bei Ratingen rasen und dort drei Menschen töten konnte. Ein kurzer Moment der Unaufmerksam oder „Sekundenschlaf“müssten zu dem Unglück geführt haben, ließ er über seinen Anwalt vortragen.
Wegen fahrlässiger Tötung von drei anderen Autofahrern wurde der Unfallfahrer zu zwei Jahren und acht Monaten Haft verurteilt. Nach Auswertung aller Unfallspuren und auch des Fahrtenschreibers gab es an der Schuld des Angeklagten Lkw-Fahrers keine Zweifel.
Er gab auch zu, an jenem Morgen mitten im Berufsverkehr den Tempomat eingeschaltet und auf 89 km/h eingestellt zu haben – obwohl dort für Lkw nur Tempo 80 erlaubt ist. Nach Erkenntnissen der Polizei war der Sattelzug des Angeklagten allerdings mit Tempo 95 oder sogar 97 nahezu ungebremst auf das Stau-Ende kurz hinter der Raststätte Hösel aufgefahren.
Ein unbeladener Gefahrguttransporter, selbst ein tonnenschweres Fahrzeug, wurde durch die Wucht des Aufpralls so weit nach vorne geschleudert, dass mehrere Pkw zerfetzt wurden. Die drei Fahrer von drei Personenwagen erlitten tödliche Verletzungen. „Sein Mitleid gilt in erster Linie den Angehörigen“, so der Verteidiger über den Unglücksfahrer. Die Richter hatten keine Zweifel, dass der Unfall vermeidbar gewesen wäre – indem man im Berufsverkehr nicht mit Tempomat und schon gar nicht unaufmerksam mit überhöhtem Tempo fährt. Gegen das Haft-Urteil kann der inzwischen arbeitslose Lkw-Fahrer jetzt noch Berufung einlegen.