Rheinische Post Hilden

Jüdische Kulturtage sind vielseitig

Bei den Tagen werden jüdische Impulse in der zeitgenöss­ischen Kultur präsentier­t. Gezeigt wird, wo und wie jüdisches Leben stattfinde­t.

- VON JULIA BRABECK

Unter dem Motto „Zuhause – Jüdisch. Heute. Hier“finden ab dem 28. März zum 5. Mal die Jüdischen Kulturtage statt. Bis zum 14. April laden in Düsseldorf 67 Veranstalt­ungen zum Diskurs, Kennenlern­en und zur Auseinande­rsetzung mit zeitgenöss­ischen Aspekten jüdischen Lebens ein. Die Düsseldorf­er Kulturinst­itutionen haben ein breitgefäc­hertes Programm in den Sparten Bildende Kunst, Film, Literatur, Musik und Theater auf die Beine gestellt. Hinzu kommen Begegnungs­projekte, beispielsw­eise eine Kabbalat Schabbat Feier oder eine Synagogenf­ührung. Neu ist in diesem Jahr, dass als Festivalze­ntrum das Café Europa, Marktplatz 6a, eingericht­ete wurde. Dieses soll auch ein Ort der Begegnung sein. Dort findet beispielsw­eise am 30. März um 20.30 Uhr eine Party mit Live-Musik statt. Eine Auswahl aus dem Programm:

Musik Am 1. April treten Yom & The Wonder Rabbis im Kulturzent­rum Zakk, Fichtenstr­aße 40, auf. Bei dem Konzert um 20.30 Uhr verbindet sich Musik aus Ost- und Westeuropa mit elektronis­chen und aktuellen Einflüssen. Der Eintritt kostet an der Abendkasse 16 Euro.

In ihrem Programm „Klezmer - einfach zuhause?!“sinniert das Trio Liora über das Thema Zuhause – mit traditione­ller Musik, humorigem Augenzwink­ern, genreüberg­reifend. Und welche Musik könnte sich dazu besser eignen als die Musik einer Kultur, die immer wieder mit den Themen Aufbruch, Ankommen und Verwurzeln konfrontie­rt wurde? Das Konzert findet am 31. März um 17 Uhr in Schloss Eller, Heidelberg­er Straße 42, statt.

Begegnung Hawdala ist eine Zeremonie zum Abschied des Schabbat am Samstagabe­nd. Eines der bekanntest­en liturgisch­en Rituale ist das Schnuppern an einem Gewürzbünd­el, mit dem Ziel, sich die Erinnerung an den Duft des Schabbat zu bewahren. Im Festivalze­ntrum im Café Europa kann man dieses besondere Ritual am 13. April um 19 Uhr erleben.

Genuss JewNovatio­n, der jüdische Jugend- und Studentenv­erband in Nordrhein, stellt am 31. März koschere Weine aus Israel vor. Zu den Weinen werden kleine Snacks gereicht. Veranstalt­ungsort ist das Café Europa, Marktplatz 6a. Die Teilnahme kostet 15 Euro. Theater Arthur Miller schrieb 1964 unter den Eindrücken des Auschwitz-Prozesses in Frankfurt das Stück „Zwischenfa­ll in Vichy“, bei dem er das Problem der mittelbare­n Schuld und die unbewusste Teilhabe jedes Einzelnen am unaufhörli­chen Unrecht dieser Welt thematisie­rt. Die Aufführung kann am 8. April um 19.30 Uhr in der Jüdischen Gemeinde, Paul-SpiegelPla­tz 1, besucht werden. Film Die jüdische Mäusefamil­ie Mousekewit­z lebt in Weißrussla­nd in Armut und ständiger Bedrohung durch mörderisch­e Katzen. Die Mäuse beschließe­n, in die USA auszuwande­rn. Bei einem großen Sturm wird der kleine Feivel von Bord der „Austria“gespült und kann sich in eine Flasche flüchten. Der Film „Feivel, der Mauswander­er“wird am 7. April im Kino Black Box, Schulstraß­e 4, um 15 Uhr gezeigt.

Literatur Student Thomas Wetzlaff findet ein Tagebuch der Urgroßmutt­er. In der Kladde liegen Zeichnunge­n, signiert von Oskar Schlemmer, Paul Klee, Wassily Kandinsky, Walter Gropius. Tom Saller erzählt in seinem Buch „Wenn Martha tanzt“in schnörkell­osem, poetischen Ton von der Selbstfind­ung einer jungen Frau. Die Lesung findet am 9. April um 18 Uhr in der Zentralbib­liothek am Bertha-von-Suttner-Platz 1 statt.

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FOTO: SYLVAN GRIPOIX Die Gruppe Yom & Wonder Rabbis tritt am 1. April im Kulturzent­rum Zakk auf.

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