Andrea Spatzek spielt in der „Komödie“
Der glückliche Umstand, zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen zu sein, zieht sich durch das Leben von So war es schon bei der „Lindenstraße“, in der sie von der ersten Stunde an als Gabi Zenker im Einsatz ist. Ein Video vom Casting 1985 gibt es auf Youtube übrigens noch zu sehen. Entzückend, wie die junge Andrea mit großen Augen bejaht, sie hätte durchaus Lust, „für ein oder zwei Jahre“in dieser neuen Serie mitzuspielen. „Sie wären eine Proletarierin, eine Näherin“, gab man ihr auf den Weg. Das ist jetzt 34 Jahre her, und das endgültige Aus der „Lindenstraße“im Dezember rückt in greifbare Nähe. Nein, es herrsche noch keine Endzeitstimmung beim Drehen, beteuert Andrea Spatzek, „man wusste ja, das würde nicht ewig laufen. Irgendwann musste es aufhören.“Nur nicht mit diesem plötzlichen Schock, der sie übers Handy beim Charity-Golfturnier in Griechenland aus heiterem Himmel traf. „Wir Schauspieler waren genauso überrascht wie die Produzenten, denn die Planung für die nächsten drei Jahre stand bereits fest“, sagt sie.
Inzwischen ist die Trauer abgehakt. Ebenso wie die Vorstellung, bis zur Pensionierung einen sicheren Arbeitsplatz zu haben. „Mal schauen, was kommt. Unser Beruf hat ja viele Facetten.“Zum Beispiel das Theaterspielen, das die Salzburgerin am Mozarteum in ihrer Heimatstadt studierte.
Bei „Oh, diese Eltern“in der „Komödie“hat Andrea Spatzek die weibliche Hauptrolle übernommen, am heutigen Mittwoch ist Premiere. Wieder mal war es die
Andrea Spatzek.
Gunst der Stunde. Die Kölnerin besuchte Anfang Februar die Premiere von „Wem Gott ein Amt gibt“und wünschte Regisseur Peter Millowitsch „toi, toi, toi“. Noch am selben Abend sprach er sie an. „Ihm sei die Partnerin für sein neues Stück in Düsseldorf abhandengekommen“, erzählt Spatzek. „Er hätte mich gesehen und sofort gedacht, das ist sie! Ob ich nicht einspringen wolle?“Ein paar Tage Bedenkzeit brauchte sie noch. Die Drehpläne der „Lindenstraße“mussten den Theaterterminen angepasst werden, wie auch schon bei ihren Engagements in der „Komödie“bei „Kalender Girls“(2014) und „Zauberhafte Zeiten“(2016). Es klappte, sie sagte zu. Ihr Sohn (24) ist Regieassistent bei diesem Stück von das
der Willi Winzig in „Wem Gott ein Amt gibt“, inszeniert. „Mich reizte es, diese Liebesgeschichte zwischen zwei reifen Menschen umzusetzen“, sagt er. „Die Handlung spielt in Spanien. Wir haben es dabei belassen und uns von den bisherigen deutschen Adaptionen verabschiedet. Das Stück passt besser ins konservative Spanien der 80er Jahre.“Fernando und Dolores sind um die 60 und verwitwet. Beide pflegen ihre Wehwehchen, um von ihren ziemlich genervten Kindern Aufmerksamkeit zu bekommen. Sie treffen sich beim Arzt, er mit Sohn, sie mit Tochter. Doch als sie sich näherkommen, ist das den Kindern auch wieder nicht lieb. „Wir haben viel Spaß bei den Proben“, sagt Andrea Spatzek. „Manchmal müssen wir kurz pausieren, weil wir so sehr lachen. Es wäre schön, wenn es dem Publikum genauso ginge.“
Christof Düro, Alfonso Paso, Regina Goldlücke