Rheinische Post Hilden

Das schwebende Ei

Salz macht Wasser schwerer. Lasst euch überrasche­n, was dann passiert. Das zeigt die Evonik-Kinderuni – nicht nur den kleinen Forschern in mehr als 800 Kita-Gruppen und Schulklass­en, die bei der Aktion mitmachen.

- VON SABINE SCHMITT

Neulich hatte Kruschel Post. Eine Postkarte von Onkel Hagen. Der ist neuerdings in Rente. Doch zu Hause findet er es langweilig. Deshalb ist er jetzt viel unterwegs. Auf der Karte war ein Bild von einem Mann wie Onkel Hagen: also groß und schwer. Der hatte eine Zeitung in der Hand und saß im Meer. Einfach so. Auf der Karte stand: „Hallo Kruschel, viele Grüße aus Israel vom Toten Meer! Guck mal, hier geht man gar nicht unter. Allerdings ist das Wasser sehr, sehr salzig. Viele Grüße, Onkel Hagen“Ein Meer, das supersalzi­g ist und in dem man einfach so oben schwimmt. Kruschel dachte, das ist ein Scherz. Dann hat er Professor Proto angerufen. Der hat gesagt: „Doch. Das gibt es. Komm mal vorbei. Ich hab da eine Idee.“Dann haben Professor Proto und Kruschel das Tote Meer im Labor nachgebaut. Das geht auch in eurer Küche. Wenn ihr wollt, könnt ihr ein Ei schweben lassen – und das funktionie­rt so:

Legt ein Ei in ein mit Wasser gefülltes Glas. Gebt mit einem Löffel Salz in das Glas und rührt gut um – aber vorsichtig: Rohe Ei gehen leicht kaputt. Wahrschein­lich müsst ihr einige Esslöffel Salz dazugeben, bevor etwas passiert und sich das Ei bewegt. Am Anfang liegt es nämlich einfach nur auf dem Boden des Glases. Wenn ihr dann mehr und mehr Salz hinzugebt, steigt es langsam auf, fängt an zu schweben – bis es an der Oberfläche schwimmt.

Kruschel hat alles gut beobachtet. Er glaubt Onkel Hagen jetzt, dass er in diesem Toten Meer nicht untergeht. „Aber wie kann das mit dem Salz sein?“Professor Proto hat eine Erklärung: „Unser Leitungswa­sser ist Süßwasser“, sagt er. „Wenn man Salz darin auflöst, entsteht Salzwasser, wie es im Meer vorkommt. Salzwasser hat eine andere Dichte als Süßwasser. Dichte ist ein Fachwort, die Sache ist aber leicht zu verstehen. Es bedeutet: Eine Kanne voll Salzwasser wiegt mehr als dieselbe Kanne voll Leitungswa­sser. Man kann also sagen, wenn sich das Salz im Wasser löst, wird das Wasser schwerer. Das Ei ist dann leichter als das salzige Wasser und schwebt.“

„Aha“, sagt Kruschel. „Das salzige Wasser ist also auch schwerer als das Ei. Deshalb schwimmt das Ei oben.“Und Kruschel weiß jetzt auch, warum Onkel Hagen im Toten Meer nicht schwimmen musste, um an der Wasserober­fläche zu bleiben: „Weil er leichter ist als das Wasser dieses Meeres.“Das Tote Meer enthält übrigens sechsmal so viel Salz wie normales Meerwasser.

Material für das heutige Experiment:

1 großes Glas, 1 Ei – Tipp: es geht auch ein gefärbtes, hartgekoch­tes Ei aus dem Supermarkt, das sieht sehr schön aus, Kochsalz, Esslöffel, Wasser – Tipp: In warmem Wasser löst sich das Salz schneller.

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GRAFIK: MARKUS MÜLLER Legt ein hartgekoch­tes, buntes Ei in einGlas mit Wasser, gebt reichlich Salz dazu und rührt vorsichtig mit dem Löffel um. Dann seht ihr, wie das Ei schwebt und langsam an die Oberfläche steigt.
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Auch Kruschel experiment­iert gern.

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