Kalenderblatt 27. März 1977
Flugzeugunglück auf Teneriffa
Das Flugzeugunglück von Teneriffa begann mit einem Vorfall auf Gran Canaria: Am Mittag des 27. März 1977 war dort eine Bombe detoniert. Der Flughafen wurde geschlossen, viele Flieger mussten auf den kleineren Flughafen von Teneriffa ausweichen. Dies betraf auch zwei Jumbo-Jets: eine Maschine der niederländischen Fluggesellschaft KLM sowie ein Flugzeug der US-amerikanischen Pan Am. Als der Flughafen auf Gran Canaria am Nachmittag wieder freigegeben worden war, hatten es alle eilig. Der Kapitän der KLM rollte zum Startpunkt und leitete den Start ein – obwohl ihm keine Startfreigabe vorlag. Vielleicht hatte er den Funkspruch des Fluglotsen falsch verstanden. Auf Einwände der Crew, dass die Pan-Am-Maschine vielleicht noch im Weg war, reagierte er nicht. Der KLM-Pilot versuchte noch, das Flugzeug hochzuziehen, doch kurz nach dem Abheben kollidierten die Maschinen. Beide brannten aus, 583 Menschen starben. Das Fehlverhalten des KLM-Piloten wurde später als Hauptursache für das Unglück angesehen, andere Faktoren wie schlechte Sicht durch Nebel sowie die Überlastung des Flughafens spielten aber ebenfalls eine Rolle. Als Reaktion auf das Unglück wurden für den Funkverkehr neue, eindeutigere Formulierungen vorgeschrieben. Außerdem wurden die Regeln zur Teamarbeit im Cockpit überarbeitet. Ranghöhere Piloten sollen die Einwände ihrer Crew bei Entscheidungen berücksichtigen.