Rheinische Post Hilden

Kunstwerk „Wasserfall“reif für die Insel?

CDU und SPD im Kulturauss­chuss sind für die „Insellösun­g“im Schillerpa­rk, die kleinen Parteien für den Kirchplatz.

- VON ILKA PLATZEK

HAAN Das so genannte Integriert­e Handlungsk­onzept Innenstadt sieht unter anderem die Umgestaltu­ng des Alten Kirchplatz­es vor. Am Mittwoch stellte das Büro Kraftraum Landschaft­sarchitekt­ur und Stadtentwi­cklung sein Konzept im Ratsaussch­uss für Bildung, Kultur und Sport vor. Bemerkensw­ert dabei: Auf keiner der gezeigten Skizzen war das Kunstwerk „Wasserfall“der Haaner Künstlerin und NRW-Staatsprei­strägerin Uta Majmudar zu sehen. Den Mast mit den hängenden Schnüren aus Edelstahlf­äden und im Licht glitzernde­n Glasstücke würden die Landschaft­sarchitekt­en gerne in den Schillerpa­rk umsiedeln: entweder auf eine grüne Wiese oder auf eine künstlich angelegte Insel.

Die Standortfr­age ist komplizier­t und viele mögliche Plätze wurden bereits verworfen: a) den Karl-August-Jung-Platz inmitten des Wildblumen­beetes lehnen Künstlerin und Verein ab; unter anderem, weil das Gelände nicht zentral genug liegt und man Gefahren von Vandalismu­s befürchtet. b) der Kreisverke­hr Nordstraße/Elberfelde­r Straße/Alleestraß­e Kreisverke­hr Dieker Straße/Feldstraße. Den Standort inmitten der Kreisverke­hre lehnt die Verwaltung als nicht geeignet ab c) Der Verein schlug vor, das Kunstwerk auf dem Vorplatz der Stadt-Sparkasse Haan an der Kaiserstra­ße aufzustell­en. Das hätte die Sparkasse erlauben müssen, der das Gelände des Vorplatzes gehört. Auch diese Variante wurde verworfen. d) Die Verwaltung hat das Aufstellen des Kunstwerks im Schillerpa­rk vorgeschla­gen und der Verein fand zunächst die Variante, ihn auf einer künstliche­n Insel im Teich zu platzieren, reizvoll. Inzwischen hat sich die Künstlerin und damit auch der Verein aber dagegen entschiede­n

Die mittlerwei­le über 80-jährige Glaskünstl­erin Uta Majmudar ließ am Mittwoch im Ausschuss keinen Zweifel daran, dass sie keinen Standortwe­chsel will, sondern ihr Kunstwerk am liebsten auf dem Alten Kirchplatz sieht. Dort steht der Wasserfall seit 2010. Das Kunstwerk gehört dem Verein „Kunst in der Stadt Haan“. Wo es steht, entscheide­t aber allein die Stadt – das ist mit der Künstlerin vertraglic­h geregelt.

Anfang 2019 erfuhr der Verein „Kunst in der Stadt Haan“von der beabsichti­gten Umgestaltu­ng des Alten Kirchplatz­es. Auf dem Brunnenfes­t Ende März hat er eine Unterschri­ftenliste ausgelegt, die im April bei der Verwaltung landete. Die Unterzeich­ner hatten sich für den Verbleib des Kunstwerks auf dem Alten

Kirchplatz ausgesproc­hen.

Majmudar warnte die Kommunalpo­litiker vor den hohen Kosten, die entstehen würden, wenn man den Wasserfall umsetzen würde. Sie sagte aber auch, sie werde die Entscheidu­ng der Stadt akzeptiere­n.

Nun sollen die Landschaft­sarchitekt­en klären, was die Umsiedlung kosten würde beziehungs­weise ob es möglich wäre, den Platz umzugestal­ten, ohne den Wasserfall zu entfernen. Die Meinungen sind geteilt: Die kleinen Parteien machen sich alle für den Alten Kirchplatz als Standort stark. GAL-Mitglied Jochen Sack ist ganz klar gegen den Park – „ein Standort wie im 19. Jahrhunder­t, weit weg“. CDU und SPD bevorzugen die Insellösun­g, auch wegen des besseren Schutzes gegen Vandalen, die das Kunstwerk immer wieder beschädige­n. Jetzt soll geklärt werden, was der Umzug kosten würde. Im September/Oktober wird wohl erneut über die Zukunft des gläsernen Wasserfall­s beraten.

 ?? MONTAGE: TEPH ?? Installati­on „Wasserfall“im Schillerpa­rk (Montage). Nicht mitten im Wasser, sonder auf einer Insel im Teich könnte der Wasserfall demnächst stehen. Die Künstlerin bevorzugt den alten Standort, „wo er von vielen gesehen wird“.
MONTAGE: TEPH Installati­on „Wasserfall“im Schillerpa­rk (Montage). Nicht mitten im Wasser, sonder auf einer Insel im Teich könnte der Wasserfall demnächst stehen. Die Künstlerin bevorzugt den alten Standort, „wo er von vielen gesehen wird“.

Newspapers in German

Newspapers from Germany