Veränderung gelingt mit Gottes Hilfe
„Ich muss was tun“, so sagt die innere Stimme mancher Menschen, die ihr Leben irgendwie verändern wollen. – „Du musst was machen“, sagen Freunde und Bekannte, wenn jemand erschöpft, müde oder ausgebrannt wirkt. – „Sie müssen was ändern“sagen Ärztinnen, Berater oder Therapeuten.
Viele Bücher und Artikel in den bunten Blättern geben Rat: Wie wir unser Leben vereinfachen, verjüngen, entschlacken, entschleunigen und sogar entgiften können. Wie wir mehr Zeit für das Wesentliche finden, oder zu einem Leben mit „leichtem Gepäck“.
Change Management ist gefordert in Unternehmen, Behörden und auch in der Institution der Kirchen, die sich oft schwer tut mit Veränderungen und Wandel. Aber der Druck ist groß, zu Recht, wie ich finde. Gleichzeitig ist es wichtig, den Blick für die Wirklichkeit zu bewahren. Viele Veränderungen geschehen nach meiner Erfahrung eben nicht freiwillig oder durch Appelle. Sie beginnen eher durch äußeren Druck, durch Krisen, durch Verknappung von Ressourcen oder sogar durch Krankheiten und Tod.
Oft denke ich bei großen Veränderungsvorhaben an den humorvollen Satz des Schriftstellers Gabriel Gárcia Marquez der sagt: „Das Einzige, was du auf der Welt verändern kannst, ist die Lage deines Kopfkissens.“
In der Bibel wird Veränderung als Geschenk beschrieben. Als Möglichkeit umzukehren und neu anzufangen. Für Gruppen der Gesellschaft, aber auch für Einzelne.
Einer reformunfähigen, wörtlich „halsstarrigen“Gemeinschaft, wird eine neue Zukunft geöffnet. Jesus spricht die Mutlosen und Resignierten an und mutet ihnen zu, wieder ihr Leben in die Hand zu nehmen und fragt: „Was willst Du, dass ich dir tun soll?“
Veränderung ist möglich. Weniger mit erhobenem Zeigefinger, mehr mit Geduld und Humor, und noch viel mehr mit Gottes Hilfe.