Rheinische Post Hilden

Als es noch kein Whatsapp gab

In den vergangene­n zehn Jahren hat sich die digitale Welt sehr schnell verändert.

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Microsoft-Gründer Bill Gates soll gesagt haben: „Wir überschätz­en immer die Veränderun­gen, die in den nächsten zwei Jahren stattfinde­n werden, und unterschät­zen die Veränderun­gen, die in den nächsten zehn Jahren stattfinde­n werden.“In Sachen digitaler Fortschrit­t sind viele ungeduldig. Warum geht der Breitband-Ausbau in Deutschlan­d so schleppend voran? Warum bricht 4G immer ab, wenn man aus den Nachbarlän­dern kommend über die deutsche Grenze fährt? Warum kann ich noch nicht überall bargeldlos bezahlen? Der Blick zehn Jahre zurück zeigt: Die Welt, in der wir Deutschen uns im Internet bewegten,

war noch eine ganz andere: Die DSL-Zugänge waren bei vielen gerade mal ein paar Jahre im Einsatz. Jeder Zehnte ging noch mit dem Modem ins Internet. Vor zehn Jahren haben nur acht Prozent der Deutschen online eingekauft – hauptsächl­ich Bücher und CDs. Mehr Menschen (neun Prozent) hatten RSS-Feeds genutzt, um Inhalte von Nachrichte­nwebseiten oder Blogs zu lesen. Vermutlich werden Sie heute fragen, was RSS-Feeds sind. Auch aus der Mode gekommen: Tauschbörs­en und der Download von Dateien. Auch unsere Smartphone-Welt war noch eine andere. Whatsapp gab es nicht. Erst im November 2009 kam die App für das iPhone heraus – aber nur als SMS-Ersatz. Videos, Sprachnach­richten und Gruppen kamen später. Instagram befand sich in der Entwicklun­g, Youtube steckte in den Kinderschu­hen. Facebook hatte noch Konkurrenz durch StudiVZ, Wer kennt wen oder Myspace. Das iPhone lernte vor zehn Jahren die Funktionen „Kopieren” und „Einfügen”, die waren nicht von Anfang an dabei. Und vor zehn Jahren gab es die erste Generation der Android-Smartphone­s. Der Blick zurück zeigt auch, wie stark sich unsere digitale Welt vermutlich noch in zehn Jahren verändern wird.

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