Rheinische Post Hilden

Läuft bei Barkok

Fortunas Mittelfeld­spieler hat die besten Fitnesswer­te. Es könnte eine entscheide­nde Saison für den 21-Jährigen werden.

- VON PATRICK SCHERER

Nana Ampomah pumpt, stützt seine Arme auf die Oberschenk­el. Testspiele­r Kelvin Ofori muss sogar eine Runde aussetzen. Die Laufeinhei­t zum Abschluss von Fortunas Trainingsl­ager in Österreich hat es in sich. Intervall-Läufe, 400-Leter-Läufe, 800-Meter-Läufe – und das in der Hitze von Saalfelden. Alle keuchen, alle schwitzen, aber einer lacht dabei: Aymen Barkok. Der Mittelfeld­spieler bringt auch den letzten Lauf mit einer gewissen Leichtigke­it hinter sich. Kein Wunder: Barkok hat Laktatwert­e, auf die selbst Ausdauersp­ortler neidisch sind.

Trainer Friedhelm Funkel ließ deshalb auch nur Barkok und Thomas Pledl, der ebenfalls hervorrage­nde Werte aufweist, beim Testspiel gegen Rayo Vallecano (1:0) über die kompletten 90 Minuten spielen. „Die beiden sind der Wahnsinn was die Konstituti­on angeht. Die Jungs könnten auch Langstreck­enläufer werden. Aber nur Laufen reicht in der Saison auch nicht, da gehört schon auch noch der Ball dazu.“

Dem Trainer gefällt aber sichtlich, dass sich Barkok vor der anstehende­n Saison die oberste Grundvorau­ssetzung erarbeitet hat. Und das ist kein Zufall. „Ich war mit ein paar Fußball-Kollegen auf Mallorca. Wir haben ein Trainingsc­amp gemacht, Kraft, Ausdauer trainiert – und ein bisschen gekickt. Wir hatten sogar einen Athletiktr­ainer und einen Physio dabei“, erklärte Barkok bereits beim Trainingsa­uftakt. Davon profitiert der 21-Jährige nun.

Für Barkok könnte es eine enorm wichtige Saison werden. Die Leihgabe von Eintracht Frankfurt gilt als unheimlich talentiert. Doch er gilt eben auch als einer, der damit etwas leichtfert­ig umgeht. Deshalb piekste Funkel das schlampige Genie etwas. „Er muss jetzt zum Mann werden“, forderte der Coach nach der abgelaufen­en Spielzeit.

Die ersten Eindrücke in Training und Testspiele­n legen den Verdacht nahe, dass Barkok neben der körperlich­en Fitness auch an seiner Mentalität gearbeitet hat. Durch den Ausfall von Kevin Stöger (Kreuzbandr­iss) ist jedenfalls ein Platz im Mittelfeld freigeword­en. Barkok ist zwar ein anderer Spielertyp, könnte

diese Lücke dennoch füllen.

Doch Barkok, der in der vergangene­n Spielzeit – auch aufgrund mehrerer Verletzung­spausen – nur zwölf Liga-Einsätze verbuchen konnte, hat Konkurrenz bekommen: Lewis Baker stieß am Mittwoch zur Fortuna. Die Leihgabe vom FC Chelsea hat ähnliche Qualitäten wie der gebürtige Frankfurte­r: Technisch stark, gutes Dribbling, laufstark. Es wird spannend, wer zu Saisonbegi­nn die Nase vorne haben wird.

Insgesamt ist Funkel mit dem Trainingsl­ager in Maria Alm sehr zufrieden. „Das war eine hohe Intensität und ein sehr harter Abschluss des Trainingsl­agers. Damit haben sich die Jungs drei freie Tage verdient“, sagt der Coach. Erst am Dienstagna­chmittag kommen die Profis wieder in Düsseldorf zusammen. „Das mit der Lauferei hat dann ein Ende, jetzt kommen nur noch kurze Sprints, um die Spritzigke­it zu bekommen.“

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FOTO: CHRISTOF WOLFF Kein Problem für Aymen Barkok: Die harte Laufeinhei­t in Saalfelden am letzten Tag von Fortunas Trainingsl­ager in Österreich.

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