„Supernah“muss sich Kunden erarbeiten
Der neue Supermarkt findet in Gruiten langsam Anklang. Bei Sortiment und Struktur haben die Einwohner im Viertel großen Einfluss.
GRUITEN „Ihr neuer Supermarkt ist Supernah“– das gilt seit März für die Bewohner des Haaner Stadtteils. Der von Christopher Bartels und Jan Loss eröffnete Nahversorger soll ein ausgewogenes Sortiment, regionale Produkte und gute Erreichbarkeit bieten. Bei der Weiterentwicklung des Start-Ups wird den Kunden eine besondere Einflussnahme gewährt.
„Seit der Eröffnung haben wir 70 bis 80 Prozent der Kundenwünsche im Bereich des Sortiments umsetzen können“, berichtet Geschäftsführer Christopher Bartels. Für die weiteren Anfragen seien neue Zulieferer von Nöten, deren Akquise im Gange sei. Aktuell werden in dem inhabergeführten Lebensmittelmarkt auf einer Verkaufsfläche von 550 Quadratmeter circa 9.000 Artikel geboten. Zum Hauptzulieferer „Edeka Minden-Hannover“kommen viele kleinere Unterlieferanten für regionale Produkte oder Spezialitäten.
„Supernah“ist einer von zwei Supermärkten im Stadtteil Gruiten. Das Sortiment in dem Geschäft ist breit gefächert. Zu marktüblichen Preisen werden Markenartikel ebenso geboten wie Discounter- und Bio-Waren. „Wir bieten ein normales und saisonal wechselndes Supermarktsortiment um der Nahversorger für alle zu sein“, erläutert Bartels. Einen besonderen Wert werde in dem Lebensmittelmarkt zusätzlich auf Regionalität gelegt. „Direkt aus Haan-Gruiten bekommen wir Kartoffeln, Bio-Eier und Fleisch. Für Gemüse, Salat und Beeren müssen wir uns Richtung Neuss und Düsseldorf orientieren“, erklärt der 32-jährige Inhaber. Weiter hebe sich das Unternehmen durch den Verkauf von Start-Up-Produkten ab: Bambusstrohhalme von „Bamboo“(Koblenz), Kaffee von „Karabusta Coffee World“(Haan) und Eiscreme von „Nomoo“(Köln) oder „Creme Eis“(Wuppertal) seien nur einige Beispiele. Weitere Zulieferer seien zudem in Planung, um das Sortiment für die Abnehmer anzupassen, gibt Bartels an.
Die Kundschaft ist mit dem neuen Supermarkt noch nicht ganz warm geworden. „Es ist einfach nicht mein alter Edeka“, sagt eine Kundin. Sie sehe aber das Potential und freue sich, dass überhaupt wieder ein zweiter Supermarkt in Gruiten eröffnet habe. Ein Kunde hält das Sortiment und die Präsentation für „mittelmäßig“und hofft auf Veränderung. Da widerspricht eine ältere Dame, die unbenannt bleiben möchte. Sie ist von dem Supermarkt vollends überzeugt. „Ich bin total zufrieden. Die Mitarbeiter haben auch immer ein offenes Ohr, wenn man Vorschläge hat“, gibt sie an. Die Auswahl sei gut und die Preise normal. Besonders über die regionalen Produkte freue sie sich und, dass sie den Supermarkt fußläufig erreichen kann. Zwei Kunden, die erstmalig bei „Supernah“eingekauft haben, sehen das ähnlich. Sie sind froh, wieder einen Lebensmittelmarkt in direkter Nachbarschaft zu haben. Nach ihrem ersten Eindruck sei die Sortierung etwas verwirrend, doch das Sortiment ausreichend und die Preise angemessen.
„Ehrlich gesagt, hätte ich gedacht, dass nach drei Monaten das Konzept schon richtig steht“, gibt Bartels zu. Stattdessen habe das 20-köpfige Team viele kleine Baustellen beseitigt und so Platz für große und neue Ideen geschaffen. In den letzten Wochen sei die Sortimentvielfalt in Wein, Käse, Fleisch und Antipasti vergrößert worden. Einiges werde sich zudem in den kommenden Monaten noch ändern, kündigt der Geschäftsführer an. Als konkrete Beispiele benennt er den Ausbau des Haushalts- und Zeitungs-Sortiments, sowie den Einzug eines Bäckers im gegenüberliegenden Lokal.