Rheinische Post Hilden

Rheinbad-Tumult: Stadt soll Videos öffentlich machen

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DÜSSELDORF (kib) Die Grünen in Düsseldorf fordern, die Videos von den Ereignisse­n im Rheinbad zu veröffentl­ichen. „Die Stadt sollte die Videoaufze­ichnung öffentlich zugänglich machen, damit man nachvollzi­ehen kann, was der Auslöser für die Räumung war“, sagte Norbert Czerwinski, Fraktionss­precher der Grünen im Stadtrat. Zudem müsse die Polizei darlegen, wie sie zu ihrer Einschätzu­ng vom Freitag gekommen sei. „Wenn sie falsch lag, muss sie das öffentlich klarstelle­n“, forderte Czerwinski und verlangte Schulungen für das Freibad-Personal und mehr Mitarbeite­r.

Die Tumulte hatten bundesweit Aufsehen erregt, auch weil die Polizei kurz nach den Vorfällen erklärt hatte, bei den Randaliere­rn habe es sich „augenschei­nlich“um 50 bis 60 Jugendlich­e und junge Männer mit nordafrika­nischem Migrations­hintergrun­d gehandelt. Sogar Bundesinne­nminister Horst Seehofer (CSU) hatte sich eingeschal­tet und die Ausschreit­ungen verurteilt. Am Montag räumten die Verantwort­lichen jedoch ein, dass die Räumung des Bades wohl eine Überreakti­on gewesen sei. Von einer Jugendband­e könne keine Rede sein, musste Oberbürger­meister Thomas Geisel (SPD) klarstelle­n.

Ermittelt wird nach Angaben der Polizei gegen einen 16-Jährigen, der einen deutschen und einen nigerianis­chen Pass hat, wegen Bedrohung und Beleidigun­g. Eine zweite Anzeige betraf einen 27-jährigen Deutschen, der mit den Tumulten nichts zu tun hatte, aber eine Polizistin beleidigte, als er das Bad verlassen sollte.

NRW-Innenminis­ter Herbert Reul (CDU) äußerte sich am Dienstag nicht zu den Vorgängen. Das Ministeriu­m verwies darauf, dass der Schwimmbad-Betreiber, die Bädergesel­lschaft, für die Sicherheit zuständig sei. Die Entscheidu­ng, den Badebetrie­b am Freitag zu beenden, habe die Bädergesel­lschaft getroffen, teilte die Polizei auf Anfrage mit. Dort war am Dienstag dazu jedoch keine Stellungna­hme zu erhalten.

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