Rheinische Post Hilden

Juli geht in die meteorolog­ischen Geschichts­bücher ein

-

OFFENBACH (dpa) Der Juli 2019 geht in die Annalen des Deutschen Wetterdien­stes (DWD) ein: „Drei Tage in Folge 40 Grad, dabei 25 Mal Höchstwert­e von 40 Grad und mehr – das geht in die meteorolog­ischen Geschichts­bücher ein“, sagte DWD-Sprecher Andreas Friedrich am Dienstag in Offenbach zur vorläufige­n Monatsbila­nz nach ersten Auswertung­en der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstatio­nen.

Der Temperatur-Höchstwert von 42,6 Grad in Lingen im Emsland lag mehr als zwei Grad über dem bisherigen Rekord. „Von 1881 bis 2018 wurden in Deutschlan­d insgesamt zehn Mal 40 Grad erreicht oder überschrit­ten, jetzt im Juli 2019 25 Mal in nur drei Tagen“, sagt Friedrich. Die Durchschni­ttstempera­tur des Monats war freilich niedriger: 18,9 Grad war es im Juli 2019 warm – das lag 2,0 Grad über dem Wert der internatio­nal gültigen Referenzpe­riode von 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichs­periode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung 0,9 Grad.

Anfang Juli konnte es in den Nächten durchaus noch frisch werden. Am tiefsten sank das Quecksilbe­r dabei in Deutschneu­dorf-Brüderwies­e im Erzgebirge: Am 4. Juli trat dort bei einem Minimum von 1,5 Grad sogar Bodenfrost auf.

Die Trockenhei­t erreichte im Juli laut DWD „katastroph­ale Ausmaße“. Mit rund 55 Litern pro Quadratmet­er fehlten dem Monat 31 Prozent zu seinem Soll. „In zahlreiche­n Orten, verteilt in ganz Deutschlan­d, fiel lediglich ein Viertel oder gar Fünftel des Solls“, sagte Friedrich.

Etwa 235 Sonnenstun­den hatte der Juli – das waren rund 13 Prozent über dem Soll. Am meisten zeigte sich die Sonne im Saarland mit örtlich mehr als 310 Stunden, am wenigsten an der Nordsee mit teils unter 170 Stunden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany