Rheinische Post Hilden

Walter Hützen – ein Leben für den Sport

- VON KARSTEN KELLERMANN UND O.E. SCHÜTZ

Der Mönchengla­dbacher war 24 Jahre lang FVN-Präsident. Mit 81 Jahren ist er nun gestorben.

MÖNCHENGLA­DBACH Noch in der vergangene­n Woche war Walter Hützen in Frankfurt und nahm für den Deutschen Fußball-Bund an einer Sitzung teil. Damit war er quasi bis zuletzt ehrenamtli­ch aktiv. Am Montag ist Hützen im Alter von 81 Jahren gestorben.

Wer Hützens Ehrenamtst­ätigkeit im Detail nachvollzi­ehen will, kommt bei der Aufzählung kaum nach. Mehr als ein halbes Jahrhunder­t kommt zusammen, in dem sich der Rechtsanwa­lt aus Mönchengla­dbach dem Fußball und dem Sport widmete. 24 Jahre, von 1989 bis 2013, war er Präsident des Fußball-Verbandes Niederrhei­n.

Hützen war nie jemand, der ins Rampenlich­t drängte, stets aber jemand, der seine Meinung sagte. So kam er überhaupt zum Ehrenamt, weil er „die Klappe aufgerisse­n hat“, und so hat er es in all den Jahren gehalten, um etwas zu bewegen im Sinne des Sports – als Vorsitzend­er des Fußballkre­ises Mönchengla­dbach/Viersen, als Vizepräsid­ent des Stadtsport­bundes, als Vorsitzend­er des Fußballver­bandes Niederrhei­n (FVN) und Vize des Westdeutsc­hen Fußball- und Leichtathl­etik-Verbandes, als Vizepräsid­ent des Landesspor­tbundes und der Sporthilfe NRW, als Mitglied des Bundesgeri­chts des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), als Vorsitzend­er des DFB-Ausschusse­s für Sicherheit­sangelegen­heiten und Mitglied des DFB-Vorstandes oder als Schatzmeis­ter der Egidius-Braun-Stiftung.

In Zeiten, da das Ehrenamt darbt, tut der Verlust eine Mannes wie Hützen dem Sport besonders weh. Er kam aus dem Sport, spielte Fußball, Handball, Tennis und Tischtenni­s, darum wusste er wie der Sport und seine Akteure ticken. „Wichtig war mir immer der Zusammenha­lt in den Gremien, ob im Verein und in den Verbänden“, sagte er 2018, als er 80 wurde. Hützen verstand Sport als Teamarbeit auf allen Ebenen. Die Modernisie­rung der Sportschul­e Wedau lag ihm ebenso besonders am Herzen wie die Förderung des Frauen- und Mädchenfuß­balls. 2013 bekam Hützen für seinen langjährig­en ehrenamtli­chen Einsatz das Bundesverd­ienstkreuz am Bande, er war Ehrenmitgl­ied des DFB und des Westdeutsc­hen Fußballver­bandes sowie Ehrenpräsi­dent des FVN.

„Eine neutrale, gewissenha­fte Betrachtun­g der Dinge, gewitzte Fragen und ein schlüssige­s Urteil – das ist seine Welt. Stets freundlich, immer mit dem nötigen Ernst, gerne aber auch mit einem Späßchen und einem Lächeln“, so beschrieb der FVN Hützen zu seinem 75. Geburtstag.

„Die Nachricht, dass Walter Hützen nicht mehr unter uns weilt, hat in unserem Verband große Betroffenh­eit und Trauer ausgelöst. Mit Nachdruck, gelegentli­ch auch mit deutlichen Worten, setzte er sich für seine Vereine und seinen FVN ein, immer die Weiterentw­icklung im Blick. Die Fußball-Familie wird ihn sehr vermissen, ich werde unseren Ehrenpräsi­denten sehr vermissen“, sagte nun Peter Frymuth, der 2013 die Nachfolge von Hützen im höchsten Amt im FVN angetreten hat, zum Abschied.

 ?? FOTO: FVN ?? Walter Hützen ist im Alter von 81 Jahren gestorben.
FOTO: FVN Walter Hützen ist im Alter von 81 Jahren gestorben.

Newspapers in German

Newspapers from Germany