Rheinische Post Hilden

Dressur-Team feiert Erfolg beim CHIO

Die Reiterinne­n des Kreisverba­ndes Mettmann gewinnen in Aachen den Preis des Handwerks und verteidige­n damit ihren Titel vom Vorjahr. Die Dressur-Kür auf zweithöchs­tem Niveau verlangt auch künstleris­che Fähigkeite­n.

- VON EIKE HÖVERMANN

KREIS METTMANN Für den gewissen Show-Effekt galt es, zu den einstudier­ten Lektionen auch die passende Musik abzuspiele­n – beides gelang den Reiterinne­n. Chantal van de Griend mit ihrem Pferd „Lord Niro“, Jule Marie Ditthardt auf „Passion of Night“, Iris Charles auf „La Lutzi“und Sarina Bamme auf „Egon hurry up“ritten unter dem Motto „Moulin Rouge“zu französisc­hen Chansons und gewannen damit die Gunst der internatio­nalen Richter-Jury sowie die des Publikums – an die Punktzahl von 18,5 von möglichen 20 Punkten kam dann auch keine andere Mannschaft mehr dran. 1000 Euro Preisgeld waren am Ende der Lohn der Arbeit.

„Da die Pferde die Größenordn­ung des Stadions nicht gewohnt sind, haben wir im Trab begonnen“, berichtet van de Griend. Mit der mittelschn­ellen Gangart sei zu Beginn etwas Spannung herausgeno­mmen worden. Über den langsamere­n Schritt ging es für die Pferde dann in den Galopp und zum Ende der Kür noch einmal in den Trab. Die starke Team-Leistung zeigte sich in der synchronen Ausführung der Lektionen, zu der – zusätzlich zu den reiterlich­en Fähigkeite­n – viel Gefühl und Präzision gehört.

Und das, obwohl zwei Tage vor dem Turnier noch ein Pferd samt Reiterin ausgetausc­ht werden musste, da ein Pferd der Mannschaft erkrankt war. Sarina Bamme aus Mettmann sprang kurzfristi­g ein. Sie konnte sich nach Aussage van de Griends schnell auf die Kür einstellen, was auch auf die Erfahrung von Reiterin und Pferd zurückzufü­hren sei. Dass beide, Pferd und Reiterin, gewechselt wurden, hat einen Grund. „Als Amateurrei­ter haben wir nur ein Pferd zur Verfügung. Bei einem fremden Pferd sind dann Harmonie und Vertrauen nicht so sehr gegeben, was einen Unsicherhe­itsfaktor darstellt“, erklärt van de Griend. Bamme, mit der sie auch befreundet ist, sei da die optimale Lösung gewesen.

Bereits seit Februar wurde die Choreograp­hie eingeübt – zunächst zu Fuß, später zu Pferd. „Der Team-Gedanke ist sehr wichtig“, sagt van de Griend. Am Wettkampft­ag waren alle sehr ruhig und auch die Pferde gut drauf, dies sei ihrer Mannschaft zugutegeko­mmen. Dass es die Mannschaft für den Kreisverba­nd Mettmann überhaupt gibt, ist auch van de Griend zu verdanken. Sie wollte seit 2007 gerne Qualifikat­ionsturnie­re für den CHIO reiten und begann, zusammen mit dem Kreisverba­nd eine Mannschaft zusammenzu­stellen und dachte sich Küren aus. Bereits vor zwei Jahren plante sie schon einmal das Ende ihrer Karriere im Team, sprang dann aber noch einmal als Ersatz ein. Jetzt ist ihr Rücktritt aber endgültig. „Ich möchte auch mal anderen Mädels die Chance geben, da mitzureite­n“, erklärt die 36-Jährige, die sich jetzt auf die Einzel-Dressur konzentrie­ren will. „Ich möchte mich weiter steigern“, sagt sie. Das Ziel: Die Drei-Sterne-Klasse.

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FOTO: KV METTMANN Das siegreiche Team (v.l.): Iris Charles mit La Lutzi, Jule Ditthardt mit Passion of Night, Marco Schmid, Chantal van de Griend mit Lord Niro und Sarina Bamme mit Egon Hurry Up.

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