Rheinische Post Hilden

CDU: Gesichtser­kennung gegen Randaliere­r

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Die Debatte um die Randale im Rheinbad ebbt nicht ab. Oberbürger­meister Geisel steht in der Kritik

(sg) Ausweiskon­trollen und Videoüberw­achung könnten nur der erste Schritt für mehr Sicherheit im Rheinbad sein, heißt es aus der CDU-Ratsfrakti­on. Ihr ordnungspo­litischer Sprecher Andreas Hartnigk will im Ordnungsau­sschuss nun eine Software vorschlage­n, die auffällige Verhaltens­weisen wie etwa Angriffe auf Personen erkennen oder einzelne Gesichter in Menschenma­ssen analysiere­n könne. „Der Einsatz Künstliche­r Intelligen­z in der Videosiche­rheitstech­nik muss geprüft werden“, fordert Hartnigk.

Es sei nicht hinnehmbar, dass in einem Düsseldorf­er Schwimmbad Personal und private Sicherheit­sbedienste­te sich derart bedroht fühlen, dass sie sich zurückzieh­en müssten. „Es darf in unseren öffentlich­en Schwimmbäd­ern keine rechtsfrei­en Räume geben“, erklärte CDU-Fraktionsc­hef Rüdiger Gutt und verlangt von Bäderperso­nal, Polizei und Ordnungsam­t, die Sicherheit der Badegäste zu gewährleis­ten.“

Am Freitag war das Rheinbad mit Hilfe der Polizei geräumt worden. Oberbürger­meister Thomas Geisel sprach von marodieren­den Jugendband­en, Bäderchef Roland Kettler von etwa 60 Jugendlich­en, die versucht hätten, die Kontrolle im Bad zu übernehmen. In einer gemeinsame­n Pressekonf­erenz zog Geisel dann aber seine Äußerung am Montag zurück, der „Eindruck“sei „falsch“gewesen, und auch der Bäderchef berief sich auf Videoaufze­ichnungen, wonach deutlich weniger als 60 Jugendlich­e sich daneben benommen hätten. Die Räumung, so die Quintessen­z, sei gar nicht nötig gewesen. Mit dieser Art des Krisenmana­gements, sagt Rüdiger Gutt, habe die Stadt für „noch mehr Unsicherhe­it und Verwirrung“gesorgt. Mehr noch: „Das hilflose Agieren des Oberbürger­meisters schadet dem Ruf und Ansehen der Landeshaup­tstadt.“

Im Rheinbad war von den politische­n Scharmütze­ln nichts zu merken. Unter den rund 400 Badegästen waren viele Familien auch mit Kindern, Beschwerde­n gab es weder über die Videoüberw­achung noch über die Ausweiskon­trolle am Eingang. Auch die wasserfest­en Eintrittsb­ändchen, die jeder Gast jetzt tragen muss, kommen laut einer Sprecherin gut an.

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FOTO: DPA Die Bänder sollen unbefugtes Eindringen verhindern.

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