Kulinarischer Ausflug ans Mittelmeer
Wer sich nicht in die Ferien verabschiedet hat, kann in der Stadt Urlaubsgefühle bekommen – beispielsweise im Restaurant.
Italienisch geht immer. Das Sehnsuchtsland der Deutschen hat die internationale Küche ins Land gebracht, bei Pasta und Vino kommen Urlaubsgefühle auf – etwa im Restaurant Bonalumi am Martin-Luther-Platz.
Das Italienische
Der Chefkoch hat Spaß an ausgefallenen Kreationen, etwa beim Risotto. Umso schöner, dass er keine Scheu vor den Klassikern Penne all’ arrabbiata, Spaghetti aglio e olio e peperoncino (AOP) und Lasagne hat. Letztere steht auf der Beliebtheitsskala ebenso ganz oben wie die Rigatoni con Salsiccia oder die Spaghetti mit Venusmuscheln, die mit einem würzigen Kräutersud überzeugen. Uns haben beim jüngsten Besuch die Tagliatelle mit Basilikumpesto und gebratenen Garnelen sehr gut geschmeckt.
Zum Italienischen gehören Antipasti wie Bruschetta, Caprese und Vitello Tonnato. Wer vom Nachtisch die Finger nicht lassen kann, kommt bei Tiramisu oder Zitronensorbet auf seine Kosten. Dazu gibt es vielleicht den hauseigenen Caffé (den man auch mit nach Hause nehmen kann). Beim Wein stehen vom Spumante bis zum Lugana viele beliebte Tropfen auf der Karte. Es gibt aber auch echte Entdeckungen wie einen Scaia aus dem Veneto, der sanft und frisch zum Sommer passt.
Und sonst
Auf der Karte wird es auch auf andere Weise mediterran: Verschiedene Salate (u.a. Blattsalate, Rotkohl-Ingwer, Rucola oder Couscous) lassen sich sich mit Hähnchenbrustfilet, Hüft-, Thunfischoder Lachssteak oder auch Ziegenkäse kombinieren. Aktuell liegt zudem eine Pfifferlingskarte aus (Paillard, Pappardelle oder Risotto mit den Pilzen). Im Bonalumi kann man frühstücken (ab 9 Uhr), dann gibt’s Panini, aber auch Rühroder Spiegelei. Für den Nachmittag steht Kuchen zur Auswahl.
Ambiente Das Bonalumi ist vor allem hell. Es hat drei Gesichter, jeder sucht sich aus, wo er sich wohlfühlt: In den Schadow Arkaden sind die Stehtische eine Institution, im Restaurant gibt es auch eine Empore, die Terrasse auf dem Martin-Luther-Platz ist eine beliebte Adresse. Allerdings ist der Service draußen manchmal ein wenig behäbig.
Preis-Leistung Frisch und gut, teils preiswert, dann etwas gehoben. Das Bonalumi hat eine ehrliche Preisgestaltung. Der Mittagstisch bietet drei Gerichte unter zehn Euro, die Stamm-Pasta (Arrabiata, AOP) startet bei 8,50 Euro. Das Entrecote liegt bei 23,90, das Thunfischsteak bei 26 Euro. ujr
Bonalumi, Schadowstraße 11 (Martin-Luther-Platz), Mo bis Sa 9 bis 22 Uhr
Griechenland hat einen ganz festen Platz in Düsseltal, und das schon seit vielen Jahren. Das Askitis ist ein Familienbetrieb, was man deutlich spürt, und trägt den Namen seiner Betreiber. Mit Askese im Sinne von Enthaltsamkeit kann es bei der tollen Küche auch gar nichts zu tun haben.
Das Griechische
So mancher Griechenlandreisende hat sich am Zielort schon gewundert, dass er nicht unablässig über Amphoren, Säulen und antike Terracotta-Scherben stolpert. Die gibt’s auch an der Herderstraße nicht, so wenig wie Pita Gyros oder riesige Fleischplatten mit Zwiebelringen. Vielmehr serviert der Küchenchef authentische Klassiker, unglaubliche Fischgerichte, und er schaut auch über Topf- oder Pfannenrand in andere mediterrane Gefilde. Was herauskommt, ist feine griechische Küche ohne Schnickschnack, im Askitis heißt das greekcuisine. Ganz ohne Frage griechisch ist der Service, der – auch wenn’s hektisch wird – die fröhliche Gelassenheit behält.
Und sonst
Vorspeisen sind nicht zu verwechseln mit Mezedes, den griechischen
Appetithappen, die es in drei Preiskategorien (3,80 bis
5,80 Euro) oder im gemischten Überraschungsquartett (17 Euro) gibt. Und an denen man sich durchaus ein bisschen satt essen kann, so dass es, wie bei unserem letzten Besuch, nur noch für die Vorspeise und nicht mehr zum Hauptgang reicht. Bloß gut, dass es die Babycalamari (Foto) in beiden Varianten auf der Karte gibt. Apropos Karte: Die ist klein und fein, aber man sollte unbedingt die große Tafel beachten.
Ambiente Von außen: unscheinbar. Drinnen: ganz ohne blauweißen Schnickschnack mit Akropolis-Flair und Folklore-Musik, ein modernes Restaurant mit einem schönen hellen Wintergarten. Und einem Hinterhof, in dem der Biergarten von Weinranken beschattet wird. Apropos: Im Keller steht ein beeindruckendes Sortiment an griechischen Weinen bereit.
Preis-Leistung Frische, hochwertige Produkte haben ihren Preis. Der ganze Loup de Mer ist mit 22,90 Euro fair berechnet, ebenso das Flanksteak vom spanischen Kalb (23,90 Euro). Die Hauptgerichte reichen von 14,90 (Gefüllte Aubergine mit Rosmarinkartoffeln und Feta) bis 29,90 Euro (Fischvariation vom Grill mit Loup de Mer, Oktopus, Babycalamari und Garnelen mit Gemüse und Kartoffeln). sg
Askitis, Herderstr. 73, Di bis Sa 18 bis 24, So von 12 bis 23 Uhr, Reservierung unter 0211 6020713
Mit dem Andreas-Quartier hat Düsseldorf auch ein Stück von seiner Lieblingsinsel Mallorca in die Altstadt bekommen: die 20 Grad Restobar. Der Name leitet sich von der durchschnittlichen Wassertemperatur um die Balearen ab – und sorgt damit für Fernweh in Kurzstreckenflug-Qualität.
Das Spanische
In der Restobar muss man es genau nehmen und sagen: das Mallorquinische. Die Karte hat die Sterneköchin Macarena de Castro erdacht, die auf der Insel ein eigenes Restaurant hat, und mit Spezialitäten aus ihrer Heimat bestückt – von köstlichen Cocas (spanischer Blechkuchen mit verschiedenen Belägen) über verschiedene Tapas (natürlich mit Patatas Bravas und Pimientos de Padrón) bis zum Zitronenhähnchen mit Kräuteröl. Besonders glücklich machen die Croquetas (ob mit Schmorfleisch oder Spinat) und natürlich das hausgemachte Aioli. Auf der wechselnden Mittagskarte des Bistros stand im Juli auch eine wunderbare geeiste Gazpacho mit Staudensellerie. Von Größe und Preis (4,50 Euro) her nur eine Vorspeise, mit ihren herrlich differenzierten Aromen aber ein definitives Muss!
Und sonst
Die Karte enthält kaum Ausreißer, sondern ist tatsächlich spanisch durch und durch. Allenfalls beim Wein gibt es Ausnahmen – da stehen nicht nur Tropfen aus Rioja oder Jerez zur Wahl, sondern auch deutsche von der Mosel oder aus Rheinhessen.
Ambiente Mit liebevoll gewählten Details ist in dem Bistro/Restaurant eine echte Urlaubsatmosphäre geschaffen worden – etwa mit Landkarten und leuchtend bunten Plakaten von Mallorca an der Wand. Einen schönen Kontrast bilden dazu die modernen Tom-Dixon-Lampen. Richtig spanisch kommt einem dann der Innenhof vor – ein Patio ganz nach mediterranem Vorbild, in dem man besonders atmosphärisch sitzen kann, erst recht in diesem schönen Sommer.
Preis-Leistung In Ordnung! Wirklich günstig geht es hier nicht zu, zumal die Tapas-Portionen teils übersichtlich daherkommen. Knoblauchgarnelen mit Serrano gibt es für 14 Euro, Patatas Bravas für 8 Euro, die Hauptgerichte am Abend ab 22 Euro. Qualitativ und geschmacklich gibt es aber wenig bis gar nichts zu meckern, und natürlich zahlt man auch die Top-Lage mit. Tipp: Besonders Hungrige sollten auch die Huevos Rotos (Kartoffeln mit Ei) ordern – die machen schonmal richtig satt.
Info Mutter-EyPlatz 3 (Andreas-Quartier in der Altstadt), Telefon: 01728902320