Stadt und Mitarbeiterin vergleichen sich vor dem Arbeitsgericht
HILDEN (cis) Michaela Neißer hat sieben Jahre das Sachgebiet „Besondere Soziale Dienste“im Amt für Soziales, Integration und Wohnen geleitet. Drei Jahre war sie Flüchtlingsbeauftragte der Stadt, in einer herausfordernden Zeit. Dass die Stadt diese schwierige Situation gemeistert hat, war auch ihr Verdienst. Deshalb löste ihre unerwartete „Umsetzung“im Januar 2019 Erstaunen, bei manchen auch Empörung aus. Die Verwaltungsführung enthob sie faktisch ihres Amtes und versetzte sie als einfache Sachbearbeiterin ins Jugendamt. Dazu wollten sich weder ihr Arbeitgeber noch sie selbst sich äußern. Allerdings ließ Neißer ihre Umsetzung und Rückgruppierung von einem Arbeitsgericht überprüfen. In öffentlicher Sitzung machte die Richterin jetzt deutlich, dass sie erhebliche Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Vorgehens der Stadt habe. Die Stadtverwaltung Hilden war daraufhin bereit, sich zu vergleichen. Die Stadt schafft eine Stabsstelle für Neißer, man nahm die Zurückstufung beim Gehalt zum Teil zurück und sicherte ihr ein gutes Zeugnis zu. Für die Umsetzung habe es zwei Gründe gegeben, sagt Personaldezernent Norbert Danscheidt: Im Amt für Jugend, Schule und Sport habe es einen dringenden Personalbedarf gegeben. Zum anderen habe es „Entwicklungen innerhalb des Sachgebiets Besondere Soziale Dienste“gegeben, aus denen sich eine Handlungsnotwendigkeit ergeben habe. Mit dem Vergleich sei eine „gute Lösung für alle Beteiligten gefunden“worden. Bei einem Vergleich gibt es keine Gewinner und keine Verlierer, sondern beide Seiten müssen sich bewegen. Die Verwaltung habe sich mit Michaela Neisser über deren zukünftigen Aufgabenzuschnitt „einvernehmlich geeinigt“. Ab 22. Juli bekleide sie eine Stabsstelle im Dezernat III. Teile ihrer jetzigen Tätigkeit (Planungsund Konzeptionsaufgaben) seien dort angesiedelt. Zum anderen sollen bei ihr ämterübergreifende Projektaufgaben gebündelt werden. Das klingt, als habe vielleicht auch die Verwaltungsführung erkannt, welches Potenzial in dieser Mitarbeiterin steckt.