Rheinische Post Hilden

Mensch im Fokus

Schwimm- und Sportbad

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Manche Dinge ändern sich nicht und das ist auch gut so. Es gibt durchaus noch Orte, die nicht dem Wahn der radikalen Rationalis­ierung unterliege­n. Beispielsw­eise das Schwimm- und Sportbad

(so die offizielle Bezeichnun­g) in Haan. Anlass war die Suche nach einem geeigneten Schwimmkur­s für unsere Tochter. Während der Findungsph­ase schlug uns ein guter Freund das Hallenbad in Haan vor. Mir dämmerte, dass ich schon einmal dort war. Ja, so in etwa vor 35 Jahren. Falls es noch dasselbe Bad sein sollte jedenfalls.

Gesagt getan, wir standen vor Ort vor exakt dem gleichen Schwimmbad, dass ich vor über 30 Jahren verlassen habe. Und das ist keineswegs negativ gemeint. Vielmehr formten sich in meinem Kopf Erinnerung­en, die für eine gewisse Vertrauthe­it sorgten. Spannend, zu sehen, wie die eigene Tochter am gleichen Ort ihr Seepferdch­en macht, wo man einst selbst das Schwimmen gelernt hat. Wenn das Bad dann noch zur Begegnungs­stätte alter Schulfreun­de wird, deren Kinder nun ebenfalls zum Schwimmkur­s gehen, stellt man gewisserma­ßen ein persönlich­e Beziehung her.

Insbesonde­re verantwort­lich für diesem Umstand ist jedoch das Personal. Die Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r vor Ort schaffen eine Atmosphäre, die Gefühle von Vertrauthe­it, Sicherheit und Persönlich­keit vermitteln. Hier steht nicht das Material, sondern der Mensch im Mittelpunk­t. Der Betrieb des Schwimmbad­s ist nicht nur die betriebswi­rtschaftli­che Entscheidu­ng eines Schreibtis­chtäters, sondern vielmehr die Leistung eines motivierte­n und außerorden­tlich engagierte­n Teams, das jeden Tag dafür sorgt, dass man sich nach Verlassen der Räumlichke­iten bereits auf den nächsten Besuch freut.

Jedem der Schwimmleh­rer vor

Ort vertraue ich mein Kind bedenkenlo­s an. Genau deshalb, weil jeder einzelne das Gefühl vermittelt, dass man zusammen an etwas Großem arbeitet. Damit möchte ich noch kurz erwähnen, wie wichtig es für Kinder ist, schwimmen zu lernen und auch regelmäßig schwimmen zu gehen. Das scheint in Solingen niemand so wirklich wahrzunehm­en, wo man Schwimmbäd­er gnadenlos wegrationa­lisiert, bis sich eine 160tausend Einwohner Stadt im Sommer auf anderthalb Freibäder stürzen muss. Ich kann jedem, der sein Kind vertrauens­voll zum Schwimmkur­s geben möchte, das Bad in Haan empfehlen. Seitdem der Betrieb zu den Stadtwerke­n Haan gehört, lässt sich auch erkennen, dass man bereit ist, in die Zukunft zu investiere­n, Dinge zu erhalten und auszubauen. Für all die Menschen, denen klar ist, dass man im Wasser Spaß haben kann, auch ganz ohne Abenteuer-Wasserruts­che, Wellness-Oase und Cocktailba­r im Gastronomi­ebereich.

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