Pilotprojekt zum Ausbau von Ladesäulen
Bei „Maler Doege“präsentieren die Stadtwerke Hilden ein neues Konzept für die private Elektromobilität.
HILDEN Blaugrüne Ladesäulen, die in die Hecke integriert und optisch an das Gebäude angepasst sind, darauf steht „Maler und Boden Doege“– Auf Anfrage des Hildener Unternehmens entwickelten die Stadtwerke ein Pilotprojekt, das die Installation und Wartung von Ladestationen für Privatpersonen und Gewerbe bietet.
Auf dem Gelände der „A. Doege GmbH“befinden sich fünf Ladepunkte für den Ökostrom der Stadt Hilden. Malermeister Armin Doege hat für sein Unternehmen eine Flotte von 14 Fahrzeuge – drei davon sind Elektro-Autos. Da er auch zukünftig auf Elektromobilität setzen möchte, war letztlich die Installation weiterer Ladesäulen, zu der einen Station, die er seit Mai 2017 hat, notwendig. Das Problem: Für mehr Stationen muss in der Regel das Stromnetz erweitert werden, was unter anderem enorme Kosten und Tiefbauarbeiten auf den Straßen bedeutet. Um das Projekt jedoch kostenbewusst und effizient zu planen hat Petros Tsiamos, Kundenberater der Stadtwerke Hilden und Koordinator des Pilotprojekts, nach intelligenten Alternativen gesucht. Die Lösung: „Modernes Lastmanagement“. Dahinter steckt Technik, die stetig überprüft, wie viel Strom an den Ladepunkten gezogen wird und die Ladegeschwindigkeit bei Bedarf anpasst, um das Netz nicht zu überlasten.
„Dadurch wurde vermieden, das Stromnetz auszubauen“, erklärt Daniel Heuberger, Projektverantwortlicher und Referent der Geschäftsführung bei den Stadtwerken. „Da der Strombedarf im Gebäude antizyklisch zum Ladeverhalten der Autos ist, konnte eine intelligente Lösung gefunden und das bestehende Netz ideal ausgenutzt werden.“So seien keine neuen Leitungen bis zur Netzstation gelegt worden. Stattdessen werde ausschließlich das Hausnetz genutzt, um die Säulen mit Strom zu versorgen. Für den Anschluss der Säulen waren daher nur Bauarbeiten auf dem Privatgelände von Doege notwendig – eine erhebliche Kostenersparnis.
„Ich sehe das als Musterbeispiel, an dem gezeigt wird, wie eine Mobilitätswende in der Zukunft gelingen kann“, sagt Heuberger. Das Pilotprojekt soll weiterentwickelt und ab Herbst für Hildener „Privatleute und Gewerbetreibende zu einem guten Preis-Leistungsverhältnis angeboten werden“, berichtet Sabine Müller, Pressesprecherin der Stadtwerke Hilden. Weiter erklärt sie: „Die interne Hausinstallation wird durch einen Elektriker des lokalen Handwerks durchgeführt“. „Die Stadtwerke Hilden schließen die Ladesäulen an, richten sie ein und warten sie.“
Anbieter der Ladesäulen ist die Firma „Wallbe“, die zudem in das Fachpartnerprogramm der Stadtwerke eingestiegen ist. Sie ermöglicht vor Ort eine Installation und Wartung der intelligenten Ladeboxen – die auf Wunsch individuell designt werden können. Die gewitzte Gestaltung der Ladestationen bei „Maler Doege“übernahm Tochter Christina: Auf blaugrünem Grund schwirren Bienen um Stecker-förmige Blumen.
Malermeister Doege schwärmt von der Umsetzung des Projekts. Das individuelle Design sei für ihn eine große Freude. Weiter hebt er die „exzellente Beratung“der Stadtwerke hervor, die mit „intelligenten Ideen“„einen absoluten Mehrwert“für ihn erarbeiteten. Für das kommende Jahr plant Doege die Anschaffung zwei weiterer Elektro- und eines Hybrid-Autos für seine Flotte. Der Beweggrund vor zwei Jahren sei eine Verbesserung der CO2-Bilanz gewesen. Jetzt kann er „endlich CO2-neutral fahren“. Ferner spricht Doege sich für mehr Elektromobilität aus: „Viele unterschätzen die Reichweite von Elektroautos. Für einen Betrieb wie meinen gibt es jedoch kaum eine bessere Möglichkeit zur Fortbewegung.“